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Der Kalibergbau in Staßfurt

Zuerst muss eine Besonderheit der Stadt erwähnt werden und zwar die ehemalige Kirche St. Johannis, im Volksmund auch "Schiefer Turm" genannt. Durch bergbaulich bedingte Erdsenkungen war der Turm viel mehr aus dem Lot gewichen als der berühmte Turm von Pisa. Seit 1852 wurde der Bergbau betrieben und Staßfurt erhielt die Bezeichnung "Wiege des Kalibergbaus". Seit Ende des 2. Weltkrieges bis 1990 war es den wirkenden Stadtoberhäuptern nicht gelungen, Abriss und Verfall aufzuhalten und ein notwendiges Sanierungskonzept zu entwickeln bzw. zu verwirklichen. Erst 1991 veränderte sich das Bild im stadtinnern vorteilhaft. Ungeachtet dieser erfreulichen Veränderungen lebt das Traditionelle in der Stadt bewusst weiter, was viele alte Straßennamen beweisen. Aber lange bevor im bergmännischen Verfahren mit dem Steinsalz- bzw. Kaliabbau begonnen wurde, konnte bereits im Sol- bzw. Siedeverfahren Salz gewonnen werden. Ab dem 12. Jahrhundert lassen sich die ersten beglaubigten Urkunden über das Staßfurter Salzwerk auffinden, das sich damals bereits in den Händen einer Pfännerschaft befand. Pfänner ist Eigentümer eines Anteils an einem Salzbergwerk. Es ist erwiesen, dass sich bei dem ehemaligen Dorf Alt-Staßfurt, einer Ansiedlung unterhalb der Burg Staßfurt, uralte Solbrunnen befunden haben. Schon 1195 wird urkundlich ein Salzgut bei Staßfurt genannt. Graf Bernhard von Anhalt schenkte dies der Kirche von Kölbigk. Zu dieser Zeit war Staßfurt noch im Besitz der anhaltischen Fürsten.