Seit 1968 gibt es in Nachterstedt die Aluminium-Verarbeitung. Auf dem Gelände der ehemaligen Lurgi-Schwelerei entstand ein Komplex von Gießerei, Walzwerk und Nebenanlagen wie Längs- und Querteilanlagen, Lackieranlage und Glühöfen. Es erfolgte die Herstellung von Aluminiumfertigteilgaragen aus profilierten Blechen. Schon in den siebziger Jahren gab es eine Zusammenarbeit mit dem Leichtmetallwerk Nachterstedt und Alcan. Vor und nach der Wende erfolgte eine Reihe von Investitionen zur Ergänzung der vorhandenen Anlagen. Trotzdem kam es im damaligen Treuhand-Betrieb "Leichtmetall GmbH" zu großen Einbrüchen. Durch die Grenzöffnung ging der Umsatz zurück. Die Kunden blieben aus und somit mussten Arbeitsplätze abgebaut werden. Am 1. Juli 1994 übernahm die Alcan Deutschland GmbH den Betrieb. Der weltweit tätige Alcan-Verbund zählt zu den führenden Aluminiumherstellern. Der Name Alcan steht für Aluminium und Canada. Montreal ist der Sitz der Muttergesellschaft. 1902 gründete man dort das Unternehmen.
Das Engagement von Alcan hat in Nachterstedt zu großen Investitionen geführt. Derzeit werden in Nachterstedt Alu-Bleche und Bänder für den vielseitigen Einsatz im Automobil- und Schiffbau produziert. Weitere Einsatzbereiche der Nachterstedter Produkte sind die Elektrotechnik, Elektronik und Klimatechnik. Mit der Steigerung der Produktion und Installierung neuer Anlagen orientierte man sich auf umweltschonende Technologien. Die gezielte Modernisierung wurde mit der Orientierung auf den aktiven Umweltschutz verbunden. 1998 erklärte der Betrieb die Teilnahme am Öko-Audit-System der Europäischen Gemeinschaft. Die Reinhaltung der Luft wurde durch Einstellung der Kohleverbrennung und Stilllegung der alten Lackieranlage positiv beeinflusst. Beide Walzwerke besitzen Abluftreinigung- und Walzölrückgewinnungsanlagen. Alle gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte für die Luftbelastung werden weit unterschritten. Die Abwässer werden in eigenen Anlagen behandelt bzw. biologisch geklärt. Die Geräuschbelastung liegt an der Werksgrenze bis zu 20 Prozent unter der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Grenze. Für die Umwelt ist die Lärmbelastung gleich Null. Das Nachterstedter Alcan-Werk erhielt für die umfassenden Leistungen beim Umweltschutz im November 1998 das Zertifikat nach der DIN. Somit ist es nachweislich ein ökonomisch aktiver Partner bei der Entwicklung der Region.