Die Gründung des Sportanglerclub Leopoldshall – Staßfurt war im August 1925. Der Pachtvertrag wurde von allen 27 Gründungsmitglieder unterschrieben. Der Vorsitzende im Gründungsjahr war Franz Weiße. In den 50ern waren es 50 Mitglieder und diese Zahl wurde nicht überschritten. Wenn ein Mitglied Ausstieg, konnte ein anderer eintreten. Doch am 08. Mai 1954 wurde dies geändert. An diesem Tag gründete sich der Deutsche Angelverband. Jetzt stiegen die Zahlen der Angelfreunde stark an und es bildeten sich viele Ortsgruppen. Der Kreisfachausschuss wurde in Staßfurt gegründet. Die Ortsgruppen waren dem Ausschuss zugeordnet. Den Vorsitz hatte Willi Böttcher. Die einzelnen Ortsgruppen waren immer mit zahlreichen Mitgliedern vertreten. Der Deutsche Angelverband zählte 1975 einen Mitgliederstand von 1703 Angelfreunden. Für die Angelfreunde wurden im Kreis 13 Gewässer gepachtet. Der Deutsche Anglerverband nutzte die Gewässer kostenlos mit. Leider wiesen die Gewässer kaum Fischbesatz. So beschloss man mit der Schulgemeinschaft ein Aufzuchtgewässer zu erschließen. Unter der Leitung von Sportfreund Grasse wurde die Jacobsgrube bei Groß Börnecke dazu erschlossen. Das entstandene Aufzuchtgewässer wurde mit Karpfen von 4 cm besetzt. Sie wurden aus den alten Saalearm bei Groß Rosenburg und Plötzkau abgefischt. Auch aus der alten Elbe in Magdeburg wurden sie hergeholt.
Von den Fischern in Schönebeck leite sich
das gebildete Fischereikollektiv Netze und Transportbehälter aus. Den
LKW stellte der Betrieb OGS Staßfurt zur Verfügung. Das
Fischereikollektiv stand unter den Vorsitz von Hans Mischke. Sie hatten
eine wichtige Aufgabe übernommen. Allen Gewässern im Kreis und darüber
hinaus lieferten sie Karpfen. Diese Karpfen waren ca. 30 cm lang. Am
Anfang waren es 0,5 Tonnen aber nach einigen Jahren waren es 5 Tonnen
jährlich. Nun wurde dem Kreis das Gewässer weggenommen und unterstand ab
sofort dem Wirtschaftsbereich Halle – Magdeburg. 1970 wurden die
Angelgruppen neu geordnet. Die Mitgliederzahl stieg 1987 auf 2314 an.
Die Beiträge waren sehr gering. Es wurden mit beachtlichen Erfolgen
Kinder und Jugendspartakiaden durchgeführt. Natürlich gab es auch
Gruppenmeister, Kreismeister, Bezirksmeister, es ging sogar bis zur DDR
Meisterschaft. Auch da gab es gut Erfolge. Urkunden und Auszeichnungen
zeugen heute noch davon. Den größten Erfolg konnte Margarete Lückau
verzeichnen. Sie schaffte den DDR Meistertitel. Der nach der Wende neu
gegründete Sportfischerverein Staßfurt e.V. hat heute noch 23 Orts- und
Betriebsgruppen in sich vereint.
Nach der Wende mussten die Gewässer neu
gepachtet und eine Pacht bezahlt werden. Das gepachtete Stück geht von
Egeln - Nord bis Neugattersleben. Der Fischbesatz ist heute kein Problem
mehr. Die Beiträge stiegen drastisch an, so das ein Einbruch bei der
Mitgliederzahl deutlich zu erkennen war. Auch die zweimal durchgeführte
Fischerprüfung, die mit Erfolg gezeichnet ist, ändert nichts am Rückgang
der Mitgliederzahl. Zweimal im Jahr findet eine Kontrolle der Gewässer
statt, der Sauerstoffgehalt wird kontrolliert. Die Vereine mühen sich
bei der Reinhaltung der Gewässer. Unterstützung vom Ordnungsamt und den
Gemeinden gibt es beim Abtransport des Mülls. Sie stellen ein Fahrzeug
zur Verfügung. Die finanziellen Unterstützungen werden für Reparaturen
an Bootsstegen genutzt. Aber es werden auch Parkplätze an den Gewässern
angelegt. So erhofft man sich, das auch die Jugend gefallen am
Angelsport findet. Protokolle über den Fischbesatz und den Fang der
einzelnen Gewässer werden jährlich ausgewertet. Leider gibt es immer
wieder ein Fischsterben, was große Rückschläge bedeutet. Am
Ritterflurteich gab es durch des Fischsterben einen Totalschaden. 1999
gab es auch in der Bode dreimal ein Fischsterben. Im August 2000 haben
die Ortsgruppen Staßfurt – Nord und – Süd ihr 75-jähriges Bestehen
gefeiert.