Die Idee, etwas Einmaliges für Neudorf zu gestalten, geisterte schon lange in einigen Köpfen herum. Eine alte Tradition sollte es sein. Klöppeln einst nur im Erzgebirge und Schwarzwald heimisch, sollte auch im Harz eine Basis finden. Denn wie Neudorfs Geschichte aufzeigt, gab es das Klöppeln hier ebenfalls. Aus dem Besitz der Familie Hahn stammen ein Klöppelkissen und ein Klöppelbrief von 1900. So gesellten sich neun Frauen aus Neudorf, Quedlinburg und Nordhausen zu einem Verein e.V. zusammen. Ihre erste Ausstellung gestalteten sie zu Advent 1999, boten aber auch den Gästen und Besuchern von Neudorf bereits zu Pfingsten ein Schauklöppeln an. Bei den Harzfesten zeigen sie dann wie später im Dom zu Nordhausen ihre Arbeiten. Etwa 100 Stunden benötigten sie für die Gestaltung einer Altardecke, die heute den Altar der Ortskirche schmückt. Auch die Schützen vom KK Schützenverein "Edelweiß" e.V. erhielten zu ihrem 10. Widergründungsdatum im November 2002 ein geklöppeltes Wandbild. Wer die Arbeiten der Frauen betrachtet, bemerkt besonders die Vielfalt. Neben Deckchen strahlen die Wandbilder viel Fingerspitzengefühl aus. Geschichtlich nachzutragen ist, das klöppeln - einst in Sachsen, Thüringen und Bayern zu Hause - viel von seiner Tradition verloren hat. Die einstige Plauener Spitze wird heute maschinell hergestellt. Schon 1881 entwickelte der Kaufmann Theodor Bickel eine maschinell hergestellte Tüllspitze. Übrigens bekam am 18. August 1900 die Plauener Spitze auf der Weltausstellung in Paris den Grand Prix.