Der Wassergraben am Warmsdorfer Schloss gehört zu den Lebensräumen heimischer Tiere. Inmitten des Dorfes und als Dorfteich bezeichnet, gehen seine Ursprünge auf menschliche Aktivitäten zurück. Bis zum Zufrieren im Winter ist das heute recht flache Gewässer ein Rastplatz für zahlreiche Stockenten und Bläßrallen. Gelegentlich sind aber auch Tafelenten sowie die schwarz-weiß gefärbten Reiherenten zu beobachten. In den vergangenen drei Jahrzehnten erweiterten die beiden Arten ihr Verbreitungsgebiet, wodurch die Region um Aschersleben und Staßfurt verstärkt besiedelt wurde. Während des ganzen Jahres kann der Naturfreund auch den exotisch gefärbten Eisvogel sehen. Die den Burggraben begrenzende Mühle mit ihren Wasserturbulenzen am Wehr, lockt die Wasseramsel zur Nahrungssuche. Sie nistet im Harz und besiedelt in unserer Region mit mehreren Brutpaaren das Selketal. Die Vögel ziehen im Herbst über die Wipper, Bode und Selke oft in das Harzvorland hinaus. Als einzig europäische Singvögel beherrschen die nur starengroßen Wasseramseln auch das Schwimmen und Tauchen. Selbst bei winterlichen Minusgraden gehören ständige Tauchgänge ins eiskalte Wasser zur täglichen Normalität bei der Nahrungssuche. Dieser Kraftakt des nur 60 Gramm schweren Vogels wird durch eine perfekte Gefiederpflege möglich. Die fettproduzierende Bürzeldrüse hat, im Vergleich mit ähnlich großen Singvögeln, die zehnfache Dimension.