Der Steinkauz gehört zu den seltensten und absolut gefährdeten Vogelarten Sachsen-Anhalts. Es kann davon ausgegangen werden, dass er heute in unserer Region und der unmittelbar anschließenden Gegend längst ausgestorben ist. Der Lebensraum des Steinkauzes ist offenes Kulturland mit niedriger Vegetation, durchsetzt von vielen höhlenreichen Bäumen und Sitzwarten in günstiger Position. Daneben werden Steinbrüche, Dünenlandschaften und Obstplantagen besiedelt. Die kleinwüchsige, nur 22 Zentimeter lange Eule mit 200 Gramm Gewicht hat ein lebhaftes Verhalten, wie bei der selbst tagsüber zu beobachtenden Jagd leicht festzustellen ist. Ihre Hauptnahrung sind Heuschrecken, Käfer und Mäuse, in der kalten Jahreszeit auch Vögel. Der Steinkauz ergreift seine Beutetiere vom Erdboden, dem ein kurzer Anflug von der Sitzwarte vorausgeht. Daneben fängt er Insekten im Rüttelflug und sucht nach ihnen sogar hüpfend den Erdboden ab. Schon allein diese arttypische Jagdweise zeigt, dass die in unserer Landschaft zerstörten kurzgrasigen Freiflächen mit Sitzwarten und hohen Bäumen, dem Kauz die Nahrungsgründe verschließen. Deshalb ist die Aufzucht der Jungen unmöglich, was zum Aussterben der Tierart führt. Da Steinkäuze typische Standvögel sind, bleiben sie auch im Winter in ihrem Brutrevier.