Das Bodetal ist zwischen Skandinavien und den Alpen einzigartig in der Formenhülle seltener und geschützter Pflanzen- und Tierarten. Geologische und kleinklimatische Unterschiede sind es, die auf den Sonnen abgewandten Seiten die verschiedenartigsten Waldbilder entstehen ließen. Die sonnenüberfluteten Fels-, Geröll- und Schuttfluren sind geprägt durch ausgedehnte Traubeneichen An den stark beschatteten Nordhängen wachsen Bergahorn, Bergulme, Esche und Buche. Im Herbst verwandelt sich der Wald in ein farbenfrohes „Blättermeer“. Der aufmerksame Wanderer bemerkt neben den verschiedenen Laubbaumarten die immergrüne Eibe, welche besonders im Winter auffällt. Von verschiedenen Spechtarten werden hier alte Laubbaumriesen, die im Zerfall sind bearbeitet. Aber auch andere Vögel, wie Waldkauz, Hohltaube und Fliegenschnäpper findet man hier. In den schroffen Felsschluchten brütet der Wanderfalke. Dieser Vogel gehört neben dem Mäusebussard, Rotmilan und Wespenbussard zu den beeindruckendsten Greifvögeln des Bodetals. Auf Schritt und Tritt können in den kargen Felsen, im Geröll, an Baumstämmen oder auf dem Waldboden Flechten entdeckt werden. Um die 500 Arten sind aus der Region bekannt. Im Bodetal findet man zu allen Jahreszeiten Pilze, die im Naturschutzgebiet jedoch nicht gesammelt werden dürfen. Was wäre das Bodetal ohne die Wasseramsel? Dieser drosselgroße schwarzbraune Vogel mit einer weißen Kehle sitzt geschwätzig und knicksend im Flussbett auf Steinen. Neben heimischem Rot-, Reh- und Schwarzwild breitet sich seit ca. 25 Jahren das Mufflon im Bodetal aus. Seit den siebziger Jahren wird das Bodetal in besonders hohem Maß vom Waschbär besiedelt. Inwieweit die Wildkatze vom Waschbär im Bodetal verdrängt werden konnte, ist nicht klar.