Wenn Küstenstrandläufer als seltene Durchzügler auch in unserer Region gelegentlich rasten, haben sie bereits einen weiten Flug hinter sich. Ihre Brutgebiete liegen im nördlichen Asien, in Grönland, im äußersten Norden Nordamerikas sowie auf Spitzbergen. Beobachtet wurden sie in früheren Jahren an den Marbeteichen bei Löderburg-Lust sowie im Juli 1995 im Uferbereich des Athenslebener Sees. Der Küstenstrandläufer ist 25 Zentimeter lang und hat ein Gewicht bis zu 230 Gramm. Er wirkt mit seinem kurzem Hals, geringer Schnabellänge und seinen recht kurzen Beinen ziemlich plump. Wenn er bei uns erscheint, ist sein Gefieder schon zum Winterkleid gemausert. Es ist bereits dunkel und rostbraun gefleckt und wirkt mit seinen hellen Federsäumen schuppig. Die Küstenstrandläufer besiedeln in ihren Brutgebieten die Flechten- und Moostundra, steinige Hochflächen und gelegentlich auch feuchte Hänge. Nach Eintreffen an ihren hochnordischen Nistplätzen beginnen die Männchen sofort im Singflug ihr Revier zu umkreisen. Die Nester bestehen aus einer mit Flechten, Gras und Weidenblättern gepolsterten Mulde, die nicht selten auf einem Silberwurzbüschel oder unter Weidensträuchern angelegt wird. Mindestens drei Wochen werden die Vierergelege bebrütet, bevor die nestflüchtenden Jungen aus den Eiern schlüpfen. Die Küstenstrandläufer schließen sich in dieser Zeit häufig den kleineren Steinwälzern an. Mit ihren spitzen Schnäbeln sind sie in der Läge, die den Kücken gefährlichen Raubmöven in die Flucht zu schlagen. Die Vögel ernähren sich in den Brutgebieten vorwiegend von Schmetterlingsraupen, anderen Insekten sowie Spinnen. Außerhalb der Brutzeit leben sie von Krebstieren, Muscheln und Würmern. Dies ist sicher ein Grund für die jährlich von Ende Juli bis Oktober an der Nord- und Ostseeküste in großen Scharen durchziehenden Küstenstrandläufer. In Afrika, Südostasien, Neuseeland sowie im südlichen Nordamerika befinden sich ihre Winterquartiere.