Der Austernfischer ist in unserer Region nur zu Gast. Er ist nur während den Zugzeiten im Frühjahr und Herbst zu beobachten. In den vergangenen Jahren rastete er regelmäßig am Athenslebener See. Der Austernfischer ist ein gedrungen wirkender schwarz-weißer Vogel. Er hat die Größe einer Krähe. Sein Schnabel und die Füße sind rot gefärbt. Im Jugendkleid trägt er eine weiße Kinnbinde und ist daneben durch die dunkelbraune Schnabelspitze von der älteren Generation sicher zu unterscheiden. Erst im dritten Lebensjahr sind Austernfischer geschlechtsreif und schreiten zur Brut. Die flachen Nestmulden sind mit Muschelschalen, Halmen, Stängeln oder trockenen Blättern ausgelegt. Das Gelege besteht aus drei bis vier Eiern, die auf lehm- bis sandfarbenen Grund mattgrau und schwarzbraun gefleckt sind. Von Mitte Mai und im Juni sind sie auf bodennahen Wiesen der Ost- und Nordseeküste zu finden. Die Jungen schlüpfen nach 27 Tagen und werden von beiden Eltern mit großer Hingabe gefüttert. Sie versuchen, die drohenden Gefahren von den Küken abzuwenden, indem sie sich dem Störenfried lärmend nähern, sich auffällig postieren, Flügellahmheit vortäuschen oder auch zum heftigen Angriff übergehen. In einer großen Anzahl von Unterarten ist die Art weltweit verbreitet und kommt an fast allen europäischen Küsten vor.