Die Gründung der St. Sylvestrikirche geht auf die große Missionstätigkeit der Benediktiner der Klosters Corvey/Weser unter dem Abt Warin (gest. 856) und seinen Nachfolgern zurück. Von dieser ersten Kapelle oder kleinen Kirche ist nichts mehr vorhanden. Aber von dem nachfolgenden kreuzförmigen, dreischiffigen romanischen Bau (um 1100) sind noch die Pfeiler im Innern der Kirche erhalten. Die letzten großen baulichen Maßnahmen fanden 1880 bis 1886 statt, wobei u. a. der neogotische Turm entstand. Die darüber hinaus aus statischen Gründen wieder eingezogene ursprünglich romanische Flachdecke ist zwar stilwidrig, kommt jedoch der Akustik besonders bei Kirchenkonzerten zugute. Die Kirche beherbergt viele außergewöhnliche Kunst- und Gebrauchsgegenstände z. B. zwei Glocken von 1297 und 1500, Epitaphien (14. bis 18. Jh.), Textilien (ab 1250), ein Eichenbohlenschrank (13. Jh.). Die Barockorgel wurde 1790 gebaut. Dominierendes Element ist der gotische Altarschrein (Brüssel 1480), in Verbindung mit einem Kruzifix (Corpus um 1300) aufgestellt. Das im ganzen schlichte Gotteshaus soll jedoch nicht nur Besichtigungsobjekt, sondern vor allem Ort der Andacht und der Sammlung sein, äußeren und inneren Frieden vermitteln und Besinnung auf das geben, was unser Leben lebenswert macht. 1997 wurden die seit 1265 getrennten Gemeindebereiche der St. Sylvestri- bzw. Liebfrauenkirche wieder eine Kirchgemeinde. In der Kirche feiern wir unsere Sonntagsgottesdienste. Auch für Trauungen ist unsere Kirche beliebt. Die großen Oratorien sowie die wöchentlich stattfindenden Sommerkonzerte beleben das kulturelle Leben der Stadt. Besonderen Wert legen wir in unserer Gemeinde auf die Kirchenmusik und die kirchenmusikalische Arbeit mit Kindern.