Das Schloss Wernigerode ist ein besonderes Kleinod im nördlichen Harz-vorland, das viele Besucher immer wieder begeistert. Man fühlt sich beim Besuch in eine andere Zeit versetzt. Manche Besucher neigen zu der Auffassung, dass hier das Dornröschenschloss Wirklichkeit geworden sei. Das Schloss bietet in der Tat viel Romantik und ist einmalig in die Landschaft eingebettet. Ursprünglich war das Schloss Wernigerode eine mittelalterliche Burg, die den Weg der deutschen Kaiser des Mittelalters auf ihren Jagdausflügen in den Harz sichern sollte. Eine erste Burganlage wurde im ersten Viertel der 12. Jahrhunderts über der Stadt Wernigerode errichtet. Diese Anlage hat im Laufe der Geschichte viele Änderungen miterlebt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts gab es einen starken Ausbau in Stil der Spätgotik, wovon noch zwei vorhandene Vorhangbogenfenster im Schlossinnenhof Zeugnis ablegen. Im Laufe des 16. Jahrhunderts wurde die Burg zu einer Renaissancefestung umgebaut. Auch hiervon kann man noch Zeugnisse wahrnehmen.
Im 30-jährigen Krieg schwer verwüstet, begann Graf Ernst zu Stolberg-Wernigerode im späten 17. Jahrhundert mit dem barocken Umbau der Burgreste zu einem romanischen Residenzschloss in Form einer Rundburg. Unter Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode wurde ab 1862 bis 1883 ein großer historischer Umbau vorgenommen. Der Architekt, Carl Frühling, schuf im Stil des norddeutschen Historismus ein beeindruckendes Schlossensemble von großer Fernwirkung und im Inneren immensen Detailreichtum. Seit 1930 ist das Schloss in Teilen der Öffentlichkeit zugänglich und man kann sich von dem einmaligen Erlebnis eines Schlossbesuches überzeugen.