Regionalportal

Das Rathaus in Quedlinburg

Urkundlich erwähnt wird das Rathaus zum ersten Mal 1310. Der frühgotische Bau ist bis heute in seinem Kern erhalten geblieben. Das einstöckige Steingebäude mit dem hohen Satteldach ist für mittelalterliche Verhältnisse ein außergewöhnlicher Baukörper. Er ist ein Zeichen für die wirtschaftliche Kraft der aufstrebenden Stadt. Im 17. Jahrhundert wurden die spitzbogigen Fenster durch Renaissanceformen ersetzt. Zwischen 1616 und 1619 wurde auch der ursprünglich an der Nordseite liegende Eingang an die Marktseite im Zuge des Umbaues verlegt. Er wurde mit einem prachtvollen Renaissance-Portal geschmückt, das von einer Göttin des Wohlstandes, gekrönt wird. Über der Tür ist das Quedlinburger Stadtwappen mit einem sitzenden Hund in einem geöffneten Tor angebracht. An der linken Seite wurde 1869 der 2,75 m große Roland wieder aufgestellt, der Jahrhunderte lang auf dem Hof des Ratskellers gelegen hatte. Vermutlich wurde er 1426 kurz nach dem Beitritt der Stadt zur Hanse auf dem Markt errichtet. 1477, nach der Niederlage der Stadt im Kampf um ihre Unabhängigkeit von der Äbtissin Hedwig von Sachsen, stürzte er.