Querfurt besitzt einen typisch sächsischen Marktplatz, welcher schon im Mittelalter das Zentrum der Stadt war. Dieser ist von restaurierten Patrizier- und Ackerbürgerhäusern mit schmückenden barocken Hausmarken und Gewänden umgeben. Der Marktplatz stellt eine Verbreiterung der damals wichtigsten Straße dar, die sich zu den Platzenden hin wieder deutlich verengt. Bei den Sanierungsarbeiten 1996 wurde der öffentliche Marktbrunnen, der sich am Westgiebel des Rathauses befindet, wiederentdeckt, verfüllt und in der Pflasterung markiert. Auf dem Marktplatz, auf dem öfter reges Marktreiben herrscht, befindet sich das Rathaus, das 1455 als Dingebank oder gehegte Bank erstmals erwähnt wurde. Der heutige Sitz der Stadtverwaltung wurde durch die großen Stadtbrände 1655 und 1678 zerstört und anschließend wieder errichtet. Das Gebäude besitzt zwei Geschosse und ein hohes Satteldach. Den Staffelgiebel der Westseite krönt ein steinernes Türmchen mit einer breiten Öffnung für einen Flaschenzug. In der Mitte der Südfront tritt ein quadratischer Turm heraus, der als Archivturm erbaut wurde und ein rustiziertes Portal mit Flachbogendecke hat. Über dem ersten Fenster, mitten im Gesims des Hauses, befindet sich das Stadtwappen in einer Kartusche von Arkanth- und Bandelwerk und eine Sonnenuhr. Das Dach mit der Haube und die Laterne sind verschiefert. Im Untergeschoß des Gebäudes befanden sich früher die Diele, die Stadtwaage, eine Trinkstube, zwei Gefängniszellen und ein Wärterstübchen. An der Rückseite führt eine gebrochene Treppe ins Obergeschoß, dessen ganze südliche Hälfte den großen Bürgersaal beherbergte.