1225 erstmals urkundlich erwähnt, ist die St. Stephanuskirche noch heute in ihren ältesten Bestandteilen als Dorfkirche erhalten. Sie ist auf einer kleinen Anhöhe inmitten des Dorfes gelegen und diente einerseits zum Verteidigungszweck und andererseits als Mittelpunkt weltlicher Versammlungen. Die Steine für den Bau stammten aus dem Steinbruch am Westerberg. Das romanische Schiff besitzt das größte Raumvolumen und war der gottesdienstliche Feierraum des Volkes. Die Rundbogenfenster waren unmittelbar unter der Decke angebracht und erhellten deshalb nur geringe Anteile der Kirche. Im Inneren der Kirche findet man zahlreiche Wandmalereien, Kanzeln, Emporen und Taufsteine. Trotz vieler Umbauten demonstriert die Kirche die Wirkung des Baukörpers der Romantik eindrucksvoll. Im Umbau einbegriffen waren die Fenster, denn sie wurden durch große ersetzt. An dem Portal des Westturmes kann man Skulpturen und bauplastischen Schmuck erkennen. Die Südseite ist durch ein interessantes Thympanon mit der Darstellung der Steinigung des heiligen Stephanus geprägt. Das Thympanon ist eine geschmückte Platte zwischen Türsturz und Halbbogen. Diese Reliefs sind auf die Zeit um 1130/1140 zurückzudatieren. Die Dorfkirche besaß auch Bronzeglocken aus dem ehemaligen Kloster, doch diese wurden für Rüstungszwecke zerschlagen und abtransportiert. Deshalb wurden Stahlglocken angeschafft und diese klingen sogar heute noch über dem Dorf. Im Inneren des 3seitig geschlossenen und flachgedeckten Chores sieht man neben Vorhangbogenfenster aus der Renaissance auch einige Gedenktafeln. Sie erinnern einerseits an die Teilnehmer Mehringens am Deutsch – Französischen Krieg und sind andererseits dem Landesvater Herzog Leopold Friedrich von Anhalt gewidmet. 1881 entschloss man sich zu einem Neubau des Kirchturmes. Der alte wurde abgerissen und der neue 35,6 m hohe Turm mit Turmuhr im Stil der Neugotik wurde erbaut. 1976 wurde diese Kirche und die geschmückte Reliefplatte zum Denkmal erklärt.