Das Museum für Vor- und Frühgeschichte befindet sich seit September 1993 in den historischen Gebäuden der Wasserburg Egeln. Die Geschichte des Museums geht bis in das Jahr 1934 zurück. Der Apotheker Dr. Fromme stiftete der Stadt Egeln seine vorgeschichtliche Sammlung mit der Auflage, diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Räumlichkeiten, in denen sich das Museum befindet, sind Teile der Wasserburg Egeln. Die erste Erwähnung der Burganlage erfolgte 1206. Sicher ist die Wasserburg Egeln älteren Datum, aber urkundlich nicht früher fassbar. Aus der Burg wurde 1524 ein erzbischöfliches Domherrenamt. Im Zuge des westfälischen Friedens gelangte die Burg in den Besitz der Brandenburger. Zunächst fiel sie an das Fürstentum Halberstadt und ab 1680 an das Herzogtum Magdeburg. Die ständige Ausstellung beinhaltet die Besiedlungsgeschichte der Egelner-Staßfurter Mulde in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Die ältesten Funde sind die ca. 35000 Jahre alten eiszeitlichen Funde aus Westeregeln. Viele ausgestellte Funde stammen aus der Jungsteinzeit. In dieser Zeit war die Egelner Mulde dicht besiedelt. Der bronzezeitliche Schädel einer 30jährigen Frau belegt Schädelöffnung am Lebenden in unserem Gebiet. Das frühe Mittelalter wird anhand der Funde aus Löbnitz und Westeregeln dargestellt. Belege für diese Zeit sind Menschenknochen mit Kriegsverletzungen aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Jetzt findet auch die jüngere Geschichte der Stadt Egeln Berücksichtigung. Dank des Heimatvereins Egeln e.V. wurde eine Ansammlung von bedeutendem Kulturgut des 19. Jahrhunderts erbracht. Wer sich nicht scheut die ca. 700 Jahre alten Stufen hinaufzusteigen, der hat vom 37 m hohen Bergfried einen einmaligen Blick über die Egelner-Staßfurter Mulde - ein gelungener Abschluss des Museumsbesuches.