Anfang des 13. Jahrhunderts erbaute Baumeister Gunthard die St. Marienkirche, auch Kirche "Unser Lieben Frauen" genannt. Sie ist frühgotischen Ursprungs und unterschied sich in ihrer äußeren Gestalt ursprünglich nur wenig von der St. Johanniskirche. Die St. Marienkirche war als Langhaus gebaut mit einer Länge von 42,50 m und einer Breite von 9,70 m. Der Turm der Kirche hat eine Höhe von 47 m und gilt als Wahrzeichen der Stadt. 50 Jahre nach seiner Fertigstellung stürzte der Turm ein, wurde aber dank des Grafen Wolfgang I., der für die finanziellen Mittel sorgte, wieder aufgebaut. Unter der Regentschaft von Herzog Heinrich von Sachsen erfolgten 100 Jahre später Erweiterungsbauten an der Kirche. Das einschiffige Langhaus erhielt seitliche Anbauten , zu denen sich das Mittelschiff mit drei Spitzbogenarkaden öffnet. Im Inneren befindet sich eine flache mit Ornamenten bemalte Holzdecke. Die Orgel steht auf einer schmuckvollen Empore und ist über die gesamte Breite des Mittelschiffs hin zu bewundern. Mehrere Grabsteine und ein barocker Altar sowie ein sechseckiger spätgotischer Taufstein gehören zur weiteren Ausstattung der Kirche.