Seit dem 16. Jahrhundert gibt es unterhalb von Barby einen geregelten Fährbetrieb. Für verschiedene Barbyer gab es bestimmte Vorrechte, die Fähre vor anderen wartenden Gespannen zu nutzen. Diese gingen damit bestimmte Verpflichtungen ein und hatten eine preiswertere Überfahrt. So mussten sie zum Beispiel die Fähre bei Eisgang ans Ufer ziehen und wenn Holz gebraucht wurde, musste dieses von den Gespannen angefahren werden. Für andere Fuhrwerke war das Fährgeld höher. Am Tag des Zerbster Pferdemarktes konnte der Fährmeister den Preis verdoppeln. Für Fußgänger war die Überfahrt frei. Ein besonders tragisches Ereignis war am 04.03.1850, denn da kippte der Fährkahn um und 38 Barbyer Marktfrauen ertranken. Diese Frauen brachten regelmäßig Körbe mit Gemüse aus Zerbst zum Verkauf nach Barby. Die Trauer über den Verlust der Frauen war groß, denn 44 Kinder wurden zu Waisen und 36 alte Leute hatten ihre Ernährer verloren. 1936 ging die Fähre unter, da ein schwer beladenes Fahrzeug ins Rollen kam und die Fähre dadurch das Gleichgewicht verlor. Die Nazis fluteten zum Kriegsende die Fähre durch ein Sprengloch. Gehoben wurde sie durch den damals jungen Sohn des Fährmanns. Noch heute ist die Fähre ein unentbehrlicher Verbindungsweg zwischen den beiden Elbufern. Sie ist eine Gierfähre, das heißt durch Verstellen der Halteseile wird sie so eingestellt, dass die Strömung des Wassers das schwere Fahrzeug ans andere Ufer drückt. 1997 wurde die Fähre umfassend rekonstruiert und trägt jetzt den Namen "Saalhorn". Durchschnittlich 70 LKW, 300 PKW und 30 Fußgänger nutzen sie täglich.