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Die Stadtmauer in Aschersleben

Die historische und gut erhaltene Stadtbefestigungsanlage ist ein nationales Denkmal. Für die Ascherslebener ist es ein glücklicher Umstand, die Mauer mit den vielen Türmen und Schalen zu besitzen. Diese hebt sie doch aus der Masse anderer Städte heraus. Wer heute die Stadt Aschersleben besucht, dem fällt sofort die alte Stadtbefestigungsmauer und ihre Wehrtürme auf. Kaum eine andere Stadt kann heute auf eine derart gut erhaltene Wehranlage verweisen. Dabei geben die Türme der Stadt das unverwechselbare Aussehen. Jeder Turm hatte seine Aufgabe und deshalb eine eigene Geschichte. Natürlich ranken sich um jedes Bauwerk Erzählungen um wahre und vage Begebenheiten. Aschersleben wurde schon im Jahr 753 erwähnt. Zu Ansehen kam der Ort unter der Herrschaft der Askanier. Im Jahre 1736 wurden auf Anweisung des Königs Teile der Stadtmauer eingerissen und das gewonnene Material zum Bau von Pferdeställen für das Kavallerieregiment verwendet.

Ein Teil der Stadtmauer.

Die Stadtbefestigung

Die Witwe des letzten Grafen von Aschersleben erteilte ihren Bürgern die Erlaubnis, die Stadt mit einer Mauer zu umgeben. Es entstand eine Stadtbefestigung, die noch heute in großen Teilen erhalten ist. Es spricht für die Bürger der Stadt, dass diese Befestigungen nicht gedankenlos beseitigt wurden und somit wertvolle Baudenkmäler erhalten blieben. Kernstück der Befestigungsanlage war die noch heute erkennbare innere Stadtmauer. Deren Brüstung ruht auf Konsolengetragenen Rundbögen, die von unterschiedlich gestalteten Schießscharten unterbrochen werden. Die Stadtbefestigung wurde durch hohe Wehrtürme verstärkt, die zum Teil auch die Tore zur Stadt aufnahmen. Um jeden dieser Türme ranken sich Legenden und Sagen. So erinnert die Wetterfahne in Form eines Kranichs auf dem „Schmalen Heinrich“ an jenen Vogel, der den übermüdeten Turmwächter weckte, sobald Gefahr drohte. Der höchste aller erhaltenen Türme ist der Johannistorturm. 1380 erbaut, schützte er die Stadt vor Angriffen aus dem Norden. Der Turm trägt heute noch die Abbildung des Rats- und Stadtwappens. Auf der achteckigen Turmpyramide befindet sich der brandenburgische Adler als Wetterfahne. Erwähnenswert ist auch das so genannte Rondell- das jüngste und größte Bollwerk der Stadtbefestigung. Bis ins 18. Jahrhundert als Kanonenbastion genutzt, erhielt dieser Bau später einen Fachwerkoberbau, der schließlich als Wohnraum diente.