Die „Jüdengasse“ wurde schon 1306 urkundlich erwähnt. Sie zeigt heute auf der einen Seite sehr hohe unbewohnte Fachwerkhäuser, die als Speicher- und Lagerräume dienen. Die Häuser haben recht interessante Schmuckformen an ihren Fassaden. Es ist anzunehmen, dass sie sehr alt sind, denn es erscheinen gotische Bilder und Formgebungen. Auf der anderen Seite zieht sich eine Sandsteinmauer mit dahinter liegenden Garagen hin. Hinter dieser Mauer war bis in den Jahren der Reformation des Kloster der grauen Mönche, das sich bis zum Stieg zog. Reste der Häusermauern dieses Klosters waren noch bis in das Jahr 1986 als Brandmauer aus Sandstein im Stieg zu sehen. Der Namen dieser Gasse rührt davon her, dass hier die jüdischen Bürger von Quedlinburg wohnen mussten. Sie durften, so lautete das Gesetz, keine Häuser besitzen. Doch sie standen unter dem Schutz der Äbtissin. Die Zahl der Juden war sehr begrenzt. Sie litten im Laufe der Jahrhunderte stark unter Verfolgung und Repressalien.