Die Bedeutung des Namen ist nicht eindeutig geklärt. In alten Schriften wird diese Stelle mit „Scep-Mühle“ bezeichnet. Es ist zu vermuten, dass das Wort, frei in unsere Sprache übersetzt, Schiffsmühle heißt. Sie könnte hier gelegen haben und ein Wasserrad auf sich getragen haben, das durch die Strömung des Wassers angetrieben wurde. Eine andere Erklärung ist, dass diese Mühle etwas weiter westlich, an der Kunst, lag und dort als Wasserpumpe fungierte, um Wasser auf den Burgberg zu bringen, denn eine Quelle war auf dem Burgberg nicht vorhanden. Rohre für ein solch technisches Werk hatte man bei der Befestigung des Südturmes gefunden. Das würde auch erklären, warum diese Stelle nicht „An der Schiffsmühle“, sondern „Schiffbleek“ hieß. Bleek wäre einfach mit Platz oder Bucht zu übersetzen. Man nimmt an, dass die Schiffsmühle schon zur Gründungszeit des Marienklosters im Jahre 986 bestand. Erste Schiffsmühlen treten bereits im Jahre 526, auf den europäischen Kontinent auf. So ist es ohne weiteres möglich, dass eine solche im Jahr 986 in Quedlinburg bestand. Die Bebauung dieses Straßenzuges erfolgte kurz vor der Jahrhundertwende.