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George-Grosz-Straße

Anfang der 30er Jahre begann der Wohnhausbau „Auf der Alten Burg“. Eine der dort entstandenen Straßen erhielt 1936 den Namen „Lützow-Straße“. Freiherr Adolph von Lützow wurde am 18. Mai 1782 geboren. Am 6. Dezember 1884 starb er. Er war preußischer Offizier und wird als Patriot bezeichnet. Im Februar 1813 stellte er das nach ihm benannte Freikorps auf, das die feindlichen Verbindungen im Hinterland störte und einen allgemeinen Volksaufstand gegen Napoleon I. in Deutschland vorbereiten sollte. Nach dem zweiten Weltkrieg - am 7. November 1945 - wird die Lützow-Straße in die „George-Grosz-Straße“ umbenannt. Georg Ehrenfried Gross wird am 26. Juli 1893 in Berlin geboren. Der an der Königlichen Kunstakademie Dresden studierte Künstler ändert 1916 seinen Namen in George Grosz. Mit der Veröffentlichung von Zeichnungen in der Monatsschrift "Neue Jugend" und im literarischen Magazin "Die weißen Blätter" wird Grosz in der Kunstszene bekannt. Nach zweimaliger Kriegseinberufung und Aufenthalten in einem Lazarett für Schwerverletzte und einer Nervenheilanstalt wird er als dauernd „kriegsunbrauchbar“ entlassen. Grosz entwickelt sich zum Chronisten und Kritiker seiner Zeit. Vor allem der Militarismus und das konservativ-reaktionäre Bürgertum der Weimarer Republik sind Hauptthemen vieler seiner Gemälde und Mappenwerke. Es folgen Treffen mit Wladimir I. Lenin und Leo D. Trotzki. 1933 emigriert Grosz nach New York. Gleich nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten werden seine Wohnung und sein Atelier gestürmt. 1938 erhält Grosz die amerikanische Staatsbürgerschaft. Am 5. Juli 1959 stirbt George Grosz kurz nach seiner Übersiedlung nach Berlin an den Folgen einer durchzechten Nacht.