In Böhmen herrschte einst ein mächtiger König. Er forderte seinen Sohn Bodo auf, sich eine Gemahlin zu suchen. Er sollte nach seinem Tod die Herrschaft übernehmen. Bodo aber war ein wilder, ungezügelter Rohling. Bei seiner Brautschau kam er auch an den Hof des hiesigen Königs. Sofort entflammte eine heiße Begierde für die Königstochter Brunhilde. Er hielt sofort um ihre Hand an und ihr Vater willigte ein. Brunhilde erschrak, denn sie empfand nur Abscheu vor Bodo. Sie schwor lieber zu sterben als die Frau des wilden Bodos zu werden. Trotzdem wurden alle Vorbereitungen zur Hochzeit getroffen. Als der Tag der Trauung näher rückte, fasste Brunhilde den Entschluss zu fliehen. Schon im schönsten Brautgewand schlich sie in den Stall nahm ihr Pferd und jagte davon. Als Bodo dies bemerkte, schwang er sich ebenfalls auf sein Schlachtross und jagte ihr hinterher. Brunhildes Pferd flog über Berge, Klippen und Wälder. Plötzlich bäumte sich ihr Ross vor einem gewaltigen Abgrund auf. Brunhilde blickte angstvoll in die Tiefe auf den rauschenden Strom des Flusses. Sie hatte Angst und drückte ihrem Pferd die Sporen in die Seite. Das Pferd schaffte den Sprung über den Abgrund. Ein Hufmal vom gewaltigen Aufschlag prägte sich in den Felsen ein. Die Funken flogen, aber Brunhilde war gerettet. Ihre Krone jedoch fiel hinab in die Fluten. Bodos Ross war so erschöpft und schaffte den Sprung nicht. Er stürzte in den Fluss. Dieser wurde nach ihm „Bode“ benannt. Als ein schwarzer, zottiger Hund verwandelt, bewacht er dort unten noch heute die goldene Krone der Königstochter. Dieser Ort wird als „Kronensumpf“ bezeichnet und niemand ist es bisher gelungen, die Krone zu heben.