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Das eingemauerte Kind auf dem Mansfelder Schlosse

Wer die Mauer des Mansfelder Schlosses genauer ansieht, wird inmitten kleinerer Steine einen ziemlich großen grauen Sandstein bemerken. Darüber sagt die Sage folgendes: Beim Bau der alten Burg mussten Terrassen angelegt werden, um Platz für einen Garten zu schaffen. Als dieselben mehrfach eingestürzt waren, fragte der Burgherr eine alte und weit bekannte Wahrsagerin um Rat. Diese setzte dem Schlossherrn auseinander, dass, wenn die Mauern dauerhaft sein sollen, ein unschuldiges Kind eingemauert werden muss. Dem Burgherren missfiel dieser Rat anfangs. Da er aber unbedingt einen Garten begehrte, entschloss er sich dann doch zu der unchristlichen Tat. Ein Knabe wurde von einer Zigeunerin gekauft und hinter dem besagten Steine eingemauert. Die Mauer blieb nun dauerhaft stehen, aber jede Nacht wurde der Schlaf der Burgbewohner durch das Seufzen und Stöhnen des armen Kindes gestört. Eine andere Version dieser Sage erzählt, das Kind sei lebendig eingemauert worden, um eine Eroberung der Burg zu verhindern.