Regionalportal

Die Entstehung der Grafschaft Mansfeld

Über die Entstehung der Grafschaft Mansfeld hat der Volksmund folgende Geschichte überliefert:

Des Mannes Feld
Kaiser Heinrich, gerade vom siegreichen Feldzug gegen die kriegerischen Hunnen zurückgekehrt, saß froh über den glücklichen Ausgang des Kampfes im Thronsaale der seinerzeit prächtigen Pfalz Wallhausen. Er belohnte die tapfersten Krieger mit Lob und reichen Geschenken an Ländereien und Gütern. Da trat einer seiner Ritter zu ihm, ein mutiger Kämpfer mit unzähligen Narben im bärtigen Gesicht. “Mein Herr und Kaiser”, sagte er, “ich bin in Euren Diensten ergraut, die Zeit, da meine Kraft mich verlässt, wird kommen. Ich habe keinen Platz, wo ich im Alter der Ruhe pflegen kann. Ich bitte Euch, mir ein Feld zu geben, welches ich mit einem Scheffel Gerste umsähen kann.” “Dieser Wunsch sei Dir gewährt!”, sprach der Kaiser. Einige Zeit später hielt der Kaiser wieder Residenz in der Pfalz Wallhausen. Da traten einige seiner Günstlinge an ihn heran und sprachen: “Edler Herr, der Ritter hat Euch bitter betrogen. Er hat die Gerste dünn gesät um eine weite, weite Strecke Eures Landes und nennt die eingeschlossene Fläche sein eigen. Nehmt das Land zurück und straft ihn für sein Vergehen.” Darauf sprach der Kaiser: “Dieser Ritter hat mich nie betrogen, er hat es auch jetzt nicht getan. Was er umsät hat mit dem Scheffel Gerste, ist und bleibt des Mannes Feld!” So ist - zumindest der Sage nach - die Grafschaft Mansfeld entstanden.