Auf der Erichsburg und auf der Heinrichsburg hausten in vergangenen Zeiten Raubritter. Gemeinsam unternahmen sie ihre Beutezüge auf Kaufmannswagen, überfielen Reisende und ließen sie in der Nähe ihrer Burgen für immer verschwinden. Die Mahnungen der Grafen von Hohenstein, ihren Lehnspflichten nachzukommen und friedliche Leute ungeschoren ziehen zu lassen, waren vergebens. Die verbündeten Raubritter zahlten weder ihre Schulden noch verzichteten sie auf ihre Raubüberfälle, im Gegenteil, sie trieben es von Jahr zu Jahr ärger. Eines Tages reist Graf Arno von Hohenstein durch das berüchtigte Waldgebiet zu seiner Hochzeit. Er führte kostbare Geschmeide und Gewänder für die Hochzeitsfeier mit sich. Die Kunde davon hatte sich in Windeseile unter den Raubrittern verbreitet; sie lauerten dem Hochzeitszug auf und erschlugen ihren eigenen Lehnsherren. Aus Rache zogen die Hohnsteiner in das Waldgebiet und überfielen die beiden Burgen. Noch heute hört man in der Dämmerung die Stimmen der Erschlagenen durch das Buschwerk raunen.