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Der wilde Reiter Hans Hakelnberg

Hans Hakelnberg war dereinst Oberjägermeister beim Herzog zu Braunschweig. Dessen Jagdgebiet war der Hakel. War Hakelnberg wegen seiner Tüchtigkeit bei dem Herzog wohl angesehen, so fürchteten und haßten die Bauern aller Hakeldörfer ihn. Er wurde wegen seiner Boshaftigkeit und wegen seines wilden Treibens sehr gehaßt. Eines Tages ritt er rastlos durch den Wald. Plötzlich sah er eine kreisrunde Stelle, mit Kies und Sand bedeckt. Hans Hakelnberg stieg vom Maulesel, und ging sie näher zu besehen. Doch kaum hatte er sie betreten, konnte er sich nicht mehr vom Flecke rühren. Die Bäume wiegten sich ringsherum im Sturm, und plötzlich erschien ihm eine Hexe. Sie sprach zu ihm: „Für deine bösen Taten will ich dir einen wilden Eber schicken.“ Sprach‘s und schwand. Doch bald darauf kam eine zweite herbei. „Im Steinadlerkrug sollst du zu Abend sein und dort dein Leben aushauchen.“ Wieder war ein Brausen in der Luft und eine dritte Hexe erschien: „Wie wir wirst du dereinst durch die Lüfte fliegen.“ Sprach’s und verschwand. Nun fiel der Bann von Hans Hakelnberg. Der Hexen Sprüche vergessend, ritt er weiter. Da raste mitten aus dem Unterholz ein wilder Eber auf ihn zu. Der Jäger legte die Armbrust an, doch das Geschoß verfehlte das Ziel. Das wütende Tier erreichte den Jäger und hieb ihm seine Hauer durch den Stiefel in das Bein. Hans Hakelnberg ritt in das nächste Dorf. Er stieg im Steinadlerberg ab. In der Nacht schwoll sein Bein an, er bekam hohes Fieber und starb. Neben den Gasthofe wurde er begraben. In der Neujahrsnacht aber, wenn der Sturm heult und pfeift, kann man Hans Hakelnberg auch heute noch durch die Lüfte fahren sehen. Erst wenn er einem begegnet, der frei ist von allem Bösen, soll er mit dem Spuken aufhören können und endlich seine Ruhe finden.