Die Malzmühle betrieb ein Müller, der nur die Bauern betrog und ein arger Bösewicht war. Eines Abends kam er betrunken nach Hause und tat einer Dienstmagd Gewalt an. Als seine Tat ruchbar wurde, stieß er das Mädchen in die Eine, wo sie jämmerlich ertrank. Von diesem Tage an geschahen in der Mühle seltsame Dinge. Das Mühlrad drehte sich nicht mehr, im Herd wollte kein Feuer mehr brennen und aus allen Wänden tropfte das Wasser, als wären es Tränen. Aber immer, wenn es vom Turm der Stephanskirche zwölf schlug, stiegen weiße Nebel vom Wasser auf, Türen und Fenster öffneten sich von selbst, es polterte und heulte, klagte und schrie bis die Turmuhr eins schlug. Erst als der Müller gestorben war, hatte der Spuk in der Malzmühle ein Ende.