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Die heilige Mechthild von Hakeborn

Mechthild wurde 1241 geboren. Als siebenjährige besuchte sie die Angehörigen eines Ordens und wollte unbedingt bleiben. Ihr Wunsch wurde erfüllt. Ihre leibliche Schwester Gertrud war Nonne in Rodersdorf. Sie wurde zunächst in die Klosterschule, nicht in das Kloster aufgenommen. Sie entschloss sich erst später nach wiederholten Besuchen bei der Familie zum Ordensleben. Durch den frühen Eintritt in das Kloster war Mechthild keineswegs eine der Welt unkundige Frau. Ihre späteren Schriften lassen das Bild einer reifen, fraulichen und im tiefsten wissenden Menschen erkennen, der Gott den Werten der Welt vorzieht. Mechthild erhält jene sorgfältige Bildung, auf die ihre Schwester als Äbtissin den höchsten Wert legte. Aufgrund ihrer Musikalität und ihrer vorzüglichen Stimme wird sie Vorsängerin im Chor. Zugleich übernimmt sie die Leitung der Klosterschule. 1261 wird ihr eine neue junge Gertrud anvertraut, die unter ihrer Aufsicht und ihr in tiefster Freundschaft verbunden, zur heiligen Größe heranwachsen sollte. Mechthilds von Hakeborns Weg geht unbeirrt weiter. Ihre schon früh beginnenden Visionen nehmen an Stärke zu, immer in Verbindung mit dem Gotteslob der Kirche. Die Visionen bekommt sie größtenteils während der kirchlichen Tageszeiten. Gelegentlich war die Last so groß und sie brach im Chor zusammen. Alle großen Feste werden von ihren Visionen umrankt. Krankheit und ständiges Kopfweh hatten Mechthild schon lange begleitet, aber als sie ihr fünfzigstes Lebensjahr erreichte, steigerten sich ihre Leiden zu schwerer Krankheit. Gleichzeitig war die Äbtissin, ihre Schwester, tödlich erkrankt. Sie starb, ohne dass Mechthild ihr beistehen konnte. Acht Jahre währte Mechthilds Leiden. In dieser Zeit begann sie von ihren Offenbarungen zu erzählen und Gertrud schrieb heimlich sieben Jahre lang mit. In einer Vision sah Mechthild das Buch und schilderte das Aussehen, ohne es je gesehen zu haben. Am 19.11.1299 starb die heilige Mechthild von Hakeborn.