Adolf Wilhelm Ferdinand Schmidt wurde am 29. August 1812 in Berlin geboren. Seine Eltern hatten hier Aufenthalt genommen. Sie waren auf dem Weg aus Königsberg in Ostpreußen, wo der Vater Feldprediger gewesen war, nach Teltow, wo er die dortige Pfarrstelle übernommen sollte. Als gemeinsames Erbteil von seinen kunstsinnigen Eltern bekam Adolf Schmidt die Liebe zur Musik und ein besonderes Zeichentalent. Als Porträtmaler, der Vater, bzw. in der Blumenmalerei, die Mutter hatten sich die Eltern einen Namen gemacht Im Jahr 1817 wurde der Vater nach Derenburg bei Halberstadt versetzt. Nach Schulunterricht in der Dorfschule und vom Vater auf die höhere Schule vorbereitet, besuchte Adolf Schmidt das Gymnasium Martineum in Braunschweig. Anschliessend ging er dann zum Domgymnasium in Halberstadt, wo er Ostern 1832 das Reifezeugnis erhielt. Nach dem Studium der Theologie an der Universität Halle war er zunächst mehrere Jahre Erzieher im Haus des Herren von Helldorf in den Dörfchen Bedra bei Merseburg. Danach arbeitete er als Hilfsprediger in Halberstadt und zugleich als Zeichenlehrer am dortigen Domgymnasium. Von Hieraus wurde er im Jahre 1846 in die Diakonatsstelle an der St. Stephanikirche zu Aschersleben gewählt. Hier wurde er zwei Jahre später Nachfolger des Pastors Sachse, da das Amt des Archidiakons frei geworden war.
Dort blieb er bis zum 1. Oktober 1895. Prediger des Evangelismus, ein Seelsorger im besten Sinne des Wortes zu sein, das war für fast 50 Jahre sein Ziel und sein Lebensinhalt. Er war in keiner Angelegenheit Dogmatiker, sondern immer ein Mensch mit besonderer Güte und Warmherzigkeit. Er hatte auch für andere Ansichten Verständnis. Dabei war es für ihn kein Gegensatz, dass er sich neben seinen aufopferungsvollem Kirchenamt auch naturwissenschaftlichen Studien hingab. Das Wunder der Schöpfung im Kleinen zu erleben und zu begreifen, war für ihn eine Quelle, aus der er beständig neue Kraft für sein kirchliches Amt schöpfte. In seiner Halberstädter Zeit beschäftigte er sich hauptsächlich mit mineralogische Studien und das Sammeln von Versteinerungen im Sandstein. Dann später in Aschersleben dagegen wandte er sich in den Kreis der Apotheker Hornung und Rektor Lüben, der Zoologie, speziell den Landschnecken, zu. Er muss sich mit diesen Themen sehr beschäftigt haben, denn dieses beweist der Titel seines 1868 in Kassel erschienenen Werkes „System der europäischen Clausilien und ihrer nächsten Verwandten“ deutlich Mitte der 60iger Jahre hatte er sich allerdings der Botanik zugewandt, und zwar speziell den Kieselalgen, den Diatomaceen. Damit hatte er endlich sein Gebiet gefunden, dass seinen wissenschaftlichen Ruhm begründen sollte.