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Paul Geihs

Paul Geihs wurde am 14. Juli 1871 in Staßfurt als Sohn eines Geheimen Sanitätsrates und zweiten Bürgermeisters Dr. med. Friedrich Wilhelm Geihs geboren. Sein Urgroßvater war Arzt in Staßfurt, sein Großvater wurde Arzt in Staßfurt und nach 25 jähriger Tätigkeit ebenfalls Bürgermeister. Die Familie stammt aus Aschersleben, wo ein David Valentin Geihs 1728 Quartier- und Wachtmeister des 6. Kürassierregimentes war. Der jüngste Sohn, Helmut, lebte in den Jahren 1918 bis 1993 war ebenfalls Arzt. Auch die Enkelin Sybille wird diese Ärztetradition in 6. Generation fortsetzen. Nach Besuch des Pädagogiums der Franckeschen Stiftungen in Halle und des Victoria-Gymnasiums in Burg diente Paul Geihs als Militärfreiwilliger ein Jahr in Berlin. Der Militärzeit folgte ein Studium der Medizin in Berlin, Leipzig, Kiel und München. Das Staatsexamen machte er in Marburg. Die Approbation als Arzt erhielt Paul Geihs im Februar 1897 in Berlin. Nach einer Assistenzzeit in verschiedenen Kliniken trat er wieder in den Militärdienst und nahm 1906 als Stabsarzt seinen Abschied. Im Jahre 1906 erfolgte die Übersiedlung nach Aschersleben. Nach Promotion zum Dr. med. eröffnete Dr. med. Paul Geihs seine Praxis zunächst in der Villa seines Schwiegervaters neben dem Stephaneum. Es erfolgte die Verlegung der Praxis auf den Tie.

Paul Geihs sollte 1918 den Lehrstuhl für Geschichte der Medizin MLU Halle übernehmen, er lehnte ab. Seine Enkelin promovierte an diesem Lehrstuhl. Die Neue Straße wurde später zum endgültigen Wohnsitz und Arbeitsort. Hier starb Paul Geihs im November 1949. Dr. Geihs konnte bald auf eine umfangreiche und erfolgreiche Praxis verweisen. Aber er war nicht nur Mediziner. Er trat für die Belange der Stadt ein. Im Jahr 1908 wurde er bereits Stadtrat und übte dieses Amt bis 1918 aus. In seiner kommunalen Arbeit war er Dezernent des neu erbauten Stadtbades und des Kuratoriums des Bestehornhauses“. Weiter war er Vorsitzender des Verkehrsvereins, des Museums, der Feuerlöschdeputation. Maßgeblich setzte er sich für den Neubau des Krankenhauses auf dem Dreihügelsberg ein. Dieses kommunale Engagement würdigte die Stadt unter anderem mit einer Ehrenurkunde im Mai 1919. Ab 1920 war Geihs nicht mehr aktiv im kommunalen Bereich tätig. Neben seiner Tätigkeit als Arzt wandte er sich immer mehr der Heimatgeschichte zu. Er begann mit kleinen Artikeln, die er in der Ascherslebener Presse veröffentlichte. Diesen folgte bald sein Roman "Um den Arnstein“ und die Erzählung „Der See“. In folge erschienen weitere Romane, Erzählungen und Novellen. Gleichzeitig untersuchte er Sachfragen aus allen Bereichen des heimatlichen Umfeldes. Erkenntnisse dieser Arbeiten wurden in Artikeln zusammengefasst und veröffentlicht. Es gab wohl keinen Bereich, wie zum Beispiel Münzwesen, Militärgeschichte, Soziologie, Burgenkunde, Bergbau, Brauchtum für den sich Dr. Geihs nicht interessierte. Sein literarisches Engagement führte zur Aufnahme in das deutsche Schriftstellerverzeichnis.