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Zur Geschichte von Querfurt

Zwischen 3000 und 2000 vor Christi siedelten sich Bauern der Bernburger Kultur im Raum Querfurt an. Auf dem Gelände der Burg lebten in der Bronzezeit, um 2100 v. Chr., Angehörige der "Aunjetitzer Kultur". Auch aus der Eisenzeit lassen sich Funde in Querfurt nachweisen. Bis zum Sieg der Franken und Sachsen über die Thüringer bei Burgscheidungen gehörte Querfurt zum Thüringer Reich, danach wurde es sächsisch. 743 beginnt Wigbert mit der Missionierung der "Wilden Sachsen". Im 9. Jahrhundert wird die Burg und die Siedlung Querfurt im Zehntverzeichnis des Klosters Hersfeld nachweislich erwähnt. 973/74 gilt als Geburtsjahr des heiligen Brun von Querfurt, dem Missionar der Preußen. 1198 wird die innere Stadtmauer in einer Urkunde erwähnt - damit besaß Querfurt zu dieser Zeit bereits Stadtrecht. Die Stadt wächst und gedeiht. Immer mehr Menschen siedeln sich vor der Stadtmauer an, so dass um 1357 der Bau einer zweiten, der äußeren Stadtmauer erfolgt, welche durch 20 Türme verstärkt ist. Aus dem Jahre 1455 wird vom Bau eines neuen Rathauses berichtet. Die Pest wütete im 16. Jh. mehrfach in Querfurt und forderte erhebliche Opfer.

 

1542 wurde die Reformation in Querfurt eingeführt. Im 30-jährigen Krieg hatte Querfurt schwer zu leiden. Mehrfach wurde es von den verfeindeten Parteien besetzt. Gleich, ob Kaiserliche, protestantische Fürsten oder Schweden - alle Truppen nahmen sich von der Bevölkerung, was sie benötigten. 1655 und 1678 werden große Teile der Stadt durch schwere Brände zerstört. Der Wiederaufbau erfolgt nun immer mehr mit Häusern aus Stein im barocken Stil. Aber die Schrecken und Lasten des Krieges hatten die wirtschaftliche Entwicklung weit zurückgeworfen. 1663 wird das Fürstentum Querfurt, bestehend aus den Ämtern Querfurt, Dahme und Jüterbog, gegründet. Querfurt wird die Hauptstadt des reichsunmittelbaren Fürstentums Sachsen-Querfurt. Auch im Siebenjährigen Krieg hatte die Stadt wiederholt unter Einquartierungen, Plünderungen und Feuersbrünsten zu leiden. Ähnlich erging es den Bürgern in den Napoleonischen- und Befreiungskriegen. Nach der Reichsgründung von 1871 werden Zuckerfabrik, Eisenbahn, Postgebäude, Amtsgericht, Stadtschule, E-Werk usw. gebaut und zeugen noch heute von der Entwicklung in der "Gründerzeit".

Zwischen den beiden Weltkriegen steigt die Bevölkerungszahl der Stadt durch Eingemeindung von Thaldorf und dreier Gutsbezirke weiter an. Im Zweiten Weltkrieg erfolgte in den letzten Kriegstagen ein Luftangriff auf zurückflutende Truppenteile der Wehrmacht, der Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte. Im Zuge der Gebietsreform der DDR wird der Kreis Querfurt 1950/52 stark verkleinert. Die Landwirtschaft blieb der dominierende Erwerbszweig. Davon zeugen noch heute die weithin sichtbaren Silo-Türme des Mischfutterwerkes. Mit dem Bau der Wohngebiete "Nemsdorfer Weg" und "Karl-Marx-Straße" stieg die Bevölkerungszahl weiter an, und Querfurt erhielt zusätzlich die Funktion einer Wohnstadt für die Industriebetriebe der Umgebung. Mit der deutschen Wiedervereinigung begann 1989 auch für Querfurt die Umstrukturierung in vielen Bereichen. Gewerbebetriebe siedeln sich an, der Charakter der Wohnstadt wurde weiter ausgebaut, die Schönheit der historischen Altstadt wurde durch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen wieder zur Geltung gebracht und soll durch Belebung des Tourismus neue Erwerbsmöglichkeiten schaffen.