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Königsaue

Auch der Ort Königsaue hatte mit dem Aschersleber/Gatersleber See zu tun, obwohl es den See gar nicht mehr gab, als der Ort gegründet wurde. Friedrich II., Enkel von Friedrich I., der den See trockenlegte, ließ Ödland kultivieren und Neusiedler werben. Offiziell gilt der 27. Juli 1753 als Tag der Ortsgründung, doch begann die Ansiedlung schon zwei Jahre früher. Selbst aus der Pfalz erreichte ein Flüchtlingszug den Ort. Ursprünglich hatte es an dieser Stelle schon Ansiedlungen gegeben, Hargisdorf und Haselndorf, die aber bereits im 14. Jahrhundert wüst geworden waren. Das Dorf entwickelte sich stetig trotz großer Anfangsschwierigkeiten, was am Ansteigen der Bevölkerungsziffern und dem Bau von neuen Häusern ersichtlich wurde. Die Bevölkerung ernährte sich vor allem landwirtschaftlich, bis 1833 dicht unter der Oberfläche Kohlevorhaben auch bei Königsaue entdeckt wurden. 1847/48 wurden eine Zuckerfabrik und eine Brennerei gegründet, und Königsaue erhielt den Zuzug von Fabrik- und Gutsarbeitern. Die Firma Douglas, Aschersleben, erhielt am 24. August 1833 das Recht, in Königsaue Braunkohle abzubauen, und bis 1913 fanden viele Generationen von Bergbauarbeitern ihre Arbeit in der Grube. Zudem gab es noch zahlreiche Saisonarbeiter zum Beispiel aus dem Osten. Im Jahre 1919 begann der Aufschluss des ersten Tagebaus westlich der Ortschaft. Bis 1954 blieb der Tagebau Königsaue eigenständig und wurde dann dem Braunkohlewerk Nachterstedt angegliedert als gesonderter Betriebsteil Königsaue. Ab 1964 wurde es den Königsauern zur Gewissheit, dass ihr Ort der Braunkohle zum Opfer fallen würde, denn die Umsiedlung begann. 1500 Meter nördlich des alten Dorfes entstand ein damals moderner landwirtschaftlicher Komplex mit Wohneinheiten. Aus Königsaue wurde ein Ortsteil Schadelebens - Neu Königsaue. Die Abrissjahre waren schwere und schmerzhafte Jahre für die Königsauer, die viele Narben hinterließ. Geblieben ist von Königsaue ein großes Tagebaurestloch, welches inzwischen zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.