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Molmerswende

Molmerswende wird erstmalig im Urkundenbuch des Hochstiftes Halberstadt im Jahre 1136 unter dem Namen "Averoldeschwende" erwähnt. Die Entstehungszeit des Ortes fällt in die Periode, als die Wälder des Unterharzes in mühevoller Arbeit zum Zwecke der Besiedlung mit der Hacke gerodet oder durch Feuer geschwendet wurden. Im 30-jährigen Krieg wurde der Ort verwüstet, jedoch an fast gleicher Stelle wieder aufgebaut. Molmerswende liegt inmitten einer lieblichen Landschaft und besitzt einen besonderen Anziehungspunkt für Besucher. In der Silvesternacht des Jahres 1747 wurde im damaligen Pfarrhaus der große deutsche Dichter Gottfried August Bürger geboren. Die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte er in Molmerswende. Er ist als volkstümlicher Lyriker und Schöpfer der Deutschen Ballade in die Literaturgeschichte eingegangen. Bekannt wurde er durch eine seiner schönsten Balladen "Leonore" und durch die "Lügengeschichten des Baron von Münchhausen". Sein Geburtshaus, ein schlichter Fachwerkbau, wurde als Museum gestaltet. Daneben steht eine kleine Fachwerkkirche von 1771. Über das Leben und das Werk des Dichters kann man im neu gestalteten Bürger-Museum mehr erfahren. Das Museum beherbergt auch eine kleine Ausstellung über die Geschichte des Ortes. Durch wechselnde Ausstellungen, Lesungen und Konzerte wird den Besuchern zusätzlich viel Interessantes geboten. Für den Wanderfreund führt der Weg von Molmerswende in das landschaftlich reizvolle Leinetal, wo die "Leinemühle" zur Rast einlädt. Durch den Ort führt der Europäische Fernwanderweg E 11. Das Dorfgemeinschaftshaus "Zur Tenne" ist der kulturelle Mittelpunkt des kleinen Harzdörfchens. Viele Veranstaltungen werden im Ort durch den Sportverein, den Schützenverein, den Freundeskreis Kunst und Literatur, sowie die Schalmeienkapelle der Feuerwehr organisiert. Ein besonderer Höhepunkt in Molmerswende ist jährlich Mitte Juni das Sport- und Schützenfest. An langen Winterabenden kann man sich am Spinnrad die Geschichten und Legenden der Brandbergeiche und von dem bekanntesten Harzer Wilderer Gottfried Wilhelm Gangloff erzählen lassen, wobei man gleich die Kunst des Spinnens mit erlernen kann.