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Etgersleben

Etgersleben ist wahrscheinlich schon im 8. Jh. entstanden, wurde aber erst 1051 erstmals urkundlich erwähnt und erscheint 1102 unter dem Namen "Edkersleve", 1144 als "Adikersleve". Aus dem Jahre 1145 ist die Ortsbe-zeichnung "Ettersleve" bekannt. 1240 kam Etgersleben zum Amt Egeln. Die Etgersleber Domäne war früher vermutlich ein Jagdschloss des Herrn von Egeln. Vom Keller des Amtes soll sogar ein geheimer unterirdischer Gang bis nach Egeln geführt haben. Der 30-jährige Krieg hinterließ seine Spuren auch in Etgersleben. 1629 hatte Wallenstein mit seinen Truppen in Groß Germersleben ein Lager aufgeschlagen. Sie plünderten, nachdem dort nichts mehr zu holen war, auch in Etgersleben. Die Einwohner flüchteten allesamt nach Egeln. Mit der beginnenden Industrialisierung im 19. Jh. entstand in Etgersleben eine Zuckerfabrik. 1894 wurde daraus eine Saftfabrik und ab 1998 spezialisierte sie sich auf Malzherstellung. Im ersten Jahr verarbeitete sie etwa 35.000 Zentner Gerste, um 1928 waren es schon 100.000 Zentner. Zu dieser Zeit gab es auch eine Zigarrenfabrik und eine Molkerei im Ort. Mit dem Bau der Bahnstrecke Staßfurt - Blumenberg erhielt Etgersleben 1881 Anschluss an das Eisenbahnnetz. Im gleichen Jahr wurde die neue Kirche erbaut, nachdem man 1875 den Vorgängerbau abgerissen hatte. Nur den Turm hat man stehen gelassen und ihm eine andere Spitze aufgesetzt. Die aufblühende Industrie und die Schächte im benachbarten Westeregeln haben die Bevölkerung anwachsen und eine Reihe von Siedlungshäusern entstehen lassen. Am 13.06.1998 wurde der Paddelbootsverleih "Bode-Trapper" im ehemaligen Pumpenhaus neben der Straßenbrücke nach Westeregeln eingeweiht. Das war der Beginn des touristisch orientierten Wassersports auf der Bode. Ein Jahr später zog der Bootsverleih einige Kilometer flussabwärts in den günstiger gelegenen Gänsefurther Schlosspark um.