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Bernburg

Die ersten Spuren der Besiedlung des Gebietes an der Saale reichen bis 5.000 v. Ch. zurück. Großsteingräber zeugen heute noch von dieser Zeit. Im Mittelalter durchquerten Heer- und Handelsstraßen die Region und machten sie attraktiv. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Bernburg 961. Der Ortsteil Waldau hatte bereits 806 als Frankenfestung Bedeutung. Otto der Reiche erbaute die Burg Bernburg für seine Frau Eilika. Ihr gemeinsamer Sohn, Albrecht der Bär (um 1170), oft in einem Atemzug genannt mit Heinrich dem Löwen und Kaiser Barbarossa, ließ die Burg nach ihrer Zerstörung 1138 neu errichten. Er vererbte seinem Sohn Bernhard dieses Gebiet. 1212 nennt sich Albrechts Enkel, Heinrich I. als erster Askanier dieser Linie Fürst von Anhalt. Zwei Aufspaltungen in Teilfürstentümer und zwei Vereinigungen kennzeichnen die Entwicklung von 1252 bis zum Erlöschen der feudalen Erbfolge 1918. Bedeutender anhaltischer Fürst war Wolfgang, der "Bekenner" (1492 - 1566), der an der Seite Martin Luthers der Reformation in Zerbst, Bernburg und Köthen zum Durchbruch verhalf.

Schloss

Er förderte u. a. das Schulwesen, Bernburgs einheitliche Stadtverwaltung, erwirbt Gemälde Lucas Cranach d. Ä., lässt im Augustinerkloster ein Hospital für Alte und Bedürftige errichten und beauftragt den Baumeister Andreas Günther mit der Schlossgestaltung. So wird, fortgeführt von Nickel-Hoffmann, die Askanierburg zu einer der schönsten Renaissanceanlagen in Mitteldeutschland. Fürst Christian I. von Anhalt-Bernburg (1568 - 1630) organisiert und führt die protestantische Allianz am Beginn des Dreißigjährigen Krieges und bestimmt damit die europäische Politik. Durch ihn bekam die Bernburger Schlosskirche eine Fürstengruft, in der er als erster seine letzte Ruhe fand. Dem Gründermut von Alexius Friedrich Christian ist neben dem Kurort Alexisbad im Harz auch das Bernburger Theater zu danken, welches 1827 eingeweiht wurde. Zu den Prominenten die später hier gastierten gehörten Wagner, Lortzing und Paganini. Seit 1997, 170 Jahre nach seinem Bau, erstrahlt das Haus nach seiner Sanierung im neuen Glanz.

Am 2. März 2002 feiert das Theater sein 175 jähriges Bestehen mit der Aufführung des "Freischütz" von Carl Maria von Weber. Kulturelle Blüte entfaltet sich noch einmal im 19. Jahrhundert. Wilhelm von Kügelgen, Hofmaler und Kammerherr des letzten Bernburger Herzogs Alexander-Karl schrieb hier seine bekannt gewordenen "Jugenderinnerungen eines alten Mannes". Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Bernburg sogar für ca. 30 Jahre Sol- und Heilbad. Aus dieser Zeit stammt der imposante Jugendstilbau des Kurhauses, welches heute für kulturelle Veranstaltungen und Tagungen genutzt wird und das seit neuestem auch das Zentrum für Wissenschaft und Technik beherbergt. Das hundertjährige Bestehen des Kurhauses wurde am 8. November 2002 in einer Festveranstaltung gewürdigt.