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Die Geschichte von Wilsleben

Das Dorf Wilsleben liegt dicht am nördlichen Ufer des früheren Gaterslebener Sees. Dieser zog sich wie eine flache Sichel von Aschersleben bis Gatersleben. Am ganzen Nordrand des Sees dehnt sich der besonders nach Osten hin lang gestreckte und früher reich bewaldete Abhang des Hakels. Wilsleben umgab früher ein sumpfiges Gebiet, was auf eine schlechte Verbindung zu anderen Orten schließen lässt. Von dieser Schwierigkeit vor Anlegung der Chaussee von Wilsleben nach Aschersleben wird vielfach erzählt. Vielleicht hat dies seinerzeit Anlass zur Gründung von Kleinwilsleben gegeben, das im Jahre 1330 als bestehend, 1443 aber schon als untergegangen in Urkunden erwähnt wird. Wilsleben war ein geeigneter Ort zum Siedeln. Vom Süden her schützte der See, vom Norden her überragte der Bergabhang die Wohnstätten. Im Osten und Westen lagen breite sumpfige Strecken vor. Nur der Eingeweihte wusste den Ort zu finden. Ein Unkundiger durfte sich sicher da nicht hineinwagen. Eine solche Lage machte eine Ansiedlung in den frühesten Zeiten sehr wahrscheinlich. Quellen, die heute noch existieren, boten gutes Wasser in nächster Nähe. Der Boden war überaus fruchtbar und auch das Klima im Ganzen muss als gesund bezeichnet werden. Wilsleben war somit geschützt vor Überfällen und Räubern, die damals nicht selten ihr Unwesen trieben. So ist Wilsleben das einzige Dorf von zahlreichen anderen, wie Vallersleben, Erxleben und Hargisdorf, das alle Stürme überstanden hat. Aber diese Lage bewirkt auch, dass aller Weltverkehr seine natürlichen Wege seitlich von Wilsleben gehabt hat.