Die Zeit von 1905 bis 1914 ist gekennzeichnet durch die Vorbereitung des 1. Weltkrieges. Da der deutsche Kapitalismus sich bei der Aufteilung der Welt benachteiligt fühlte, rüstete er zu einem Krieg, um sich Absatzgebiete zu verschaffen. Leidtragend war nur das einfache Volk, das diesen Krieg anfechten musste. Auch in der Wilslebener Gemeinde wirkte sich der 1. Weltkrieg sehr nachteilig aus. So heißt es in einer Verfügung vom 4. März 1915, dass für kg Brot nicht 800, sondern 700 g Mehl zu rechnen sind, weiterhin, dass die Brotkarten verändert werden und nur Brot ausgegeben werden kann, Lohnbäckerei ist verboten. Am 25. Januar 1915 heißt es in einer Verordnung "es ist verboten, an Verbraucher über 250 g auf einmal zu verkaufen, Kinder von ½ bis 6 Jahren erhalten nur halbe Brotkarten." Zur Finanzierung dieses Krieges wurden aus der Bevölkerung Kriegsanleihen herausgepresst. In einer Regelung der Brotversorgung im Landkreis Quedlinburg heißt es: "Dass an Personen über 6 Jahre 1600 g Brot, an Kinder von ½ bis 6 Jahren wöchentlich 1000 g Brot, Zusatzkarten zu je 500 g Brot für Schwer- und Schwerstarbeiter gewährt werden. Die Zusatzkarten für Jugendliche von 12 bis 17 Jahren fallen weg." Es lässt sich denken, dass gerade die kleinen Leute in Wilsleben am meisten darunter zu leiden hatten. Im 1. Weltkrieg fielen 16 Bürger Wilslebens. Nach dem Krieg gab es auch in Wilsleben einige Elemente, die sich an der Notlage der Bevölkerung bereicherten. So heißt es in einer Verordnung vom 12. Februar 1923, dass diese Schwarzhändler strengstens bestraft werden.