Zu einer Zeit, als es noch keine gepflasterten Straßen gab und an die Eisenbahn noch nicht zu denken war, fanden immer mehr Fremde nach Leopoldshall, um ansässig zu werden. Die primitiven Umstände wurden auf Dauer ungemütlich. Man sehnte sich immer mehr aus dieser Unkultur heraus. Als die Häuser empor wuchsen, siedelte sich eine Familie nach der anderen an. Es stellt sich die Frage, woher die Ureinwohner von Leopoldshall stammen? Einige kamen über die Bode, aus dem althistorischen Staßfurt, um preußische Kultur nach Anhalt zu bringen. Im übrigen kamen die Ansiedler aus allen Regionen Deutschlands, besonders aber aus Anhalt und Umgebung. So manche haben von ihren Wäldern und Bergen Abschied genommen, um sich in unserer von der Natur so stiefmütterlich bedachten Gegend niederzulassen. Für den vorwärtsstrebenden Arbeiter haben die rauchenden Schlote der Industrieorte mit reichlichen Arbeits- und Verdienstgelegenheiten größere Anziehungskraft als die poesievollen, aber armen industrielosen Fluren ihrer angestammten Heimat. Auch wenn dieser Ort keine Naturreize aufweist, so wahr es doch bis zum Anbruch des neuen Jahrhunderts eine anziehende Gegend und hat durch seine unterirdische Herrlichkeit Tausende angelockt.