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Die Braunkohleförderung

Vor mehr als 300 Jahren, befand sich auf dem heutigen Seelandgebiet ein See, der langsam aber sicher zu versumpfen drohte. Friedrich I. hatte die Idee, diesen See zu Ackerland zu machen. Die Wasserflächen wurden trockengelegt. Kurze Zeit später fand man heraus, dass sich an dieser Stelle umfangreiche Braunkohlenlager befanden. Dies führte dazu, dass 1858 einer der ersten Tagebaue des mitteldeutschen Braunkohlenbergbaus entstand. Neben dem Abbau der Kohle folgten zahlreiche Industrieobjekte von der Brikettfabrik bis zur Paraffinproduktion. Es entstanden Kraftwerke, eine neue Bahnstrecke wurde gelegt und alte Ortschaften wie Königsaue und Alt-Nachterstedt mussten dem Braunkohlenhunger der wachsenden Industrieregion weichen. Erst 1991 wurde der Förderbetrieb endgültig eingestellt. Was blieb, waren unübersehbare, gigantische Löcher und gewaltige Halden, die noch heute das Bild der Region prägen. Es blieb aber auch das zerstörte Gesicht eines ehemals natürlichen Lebensraumes mit Bergbaulasten, die kaum zu überwinden waren.