Zur Zeit der Ortsgründung von Königsaue wurden ohne Ausnahme evangelische Siedler angesiedelt. Erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts verzeichnete die Statistik 3 katholische Einwohner. Um 1850 fingen beim örtlichen Großgrundbesitzer Schoch neue Arbeiter an. Einige von Ihnen waren katholischen Glaubens. Sie kamen aus dem Eichsfeld und bildeten den Ursprung der katholischen Gemeinde von Königsaue. Um 1875 kamen viele Saisonarbeiter aus Schlesien, Posen, Ost- und Westpreußen um in der Landwirtschaft zu arbeiten. Sie waren meist katholisch und viele von Ihnen blieben in Königsaue. Die katholische Gemeinde wuchs ständig, hatte aber noch keine eigene Kirche, sondern wurde von Aschersleben aus betreut. 1901 beantragte der Pfarrer aus Aschersleben den Bau eines Missionshauses in Königsaue. 1902 fand man ein geeignetes Grundstück und 1904 legte man den Grundstein zum Bau. Die Baukosten übernahm der kirchliche Verein "Bonifatius". Im Oktober 1904 fand die Segnung als Außenstelle von Aschersleben statt. Zweimal im Jahr kam ein polnischer Pater aus Krakau zu Besuch. Er blieb jeweils 8 Tage und betreute in dieser Zeit die polnischen Gläubigen in ihrer Landessprache. Die Zahl der Katholiken in Königsaue nahm besonders im Zweiten Weltkrieg zu. Das lag an der großen Anzahl an Flüchtlingen, Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen. 1944 fielen gegenüber der Kirche 13 Fliegerbomben, die an der Kirche Glasschaden anrichteten und das Türmchen zerstörten. 1962 wurde die Kirche völlig modernisiert und restauriert. Die Kirche wurde auch Opfer der Umsiedlung von Königsaue. Der Pfarrer zog nach Frose und arbeitete dort weiter.