Als die ersten Siedler nach Königsaue kamen, forderten sie eine Betreuung durch die Kirche. Diese Betreuung übernahm bis 1762 der Schadelebener Pfarrer Burchard Dach. In Königsaue gab es lange Zeit keine Kirche. Die Gläubigen, die allesamt dem evangelischen Glauben angehörten, mussten den 3,5 km langen Weg nach Schadeleben zum Gottesdienst gehen. Sie wollten deshalb so schnell wie möglich ihre eigene Kirche in Königsaue bauen. Die Bürger konnten sich den Bau nicht leisten und baten den König um Unterstützung. König Friedrich II. gab dann auch Geld dazu und der Bau konnte 1756 beginnen. 1778 fand die erste Trauung in der neuen Kirche statt, obwohl diese erst 1786 eingeweiht wurde. 1806 wurde ein Pfarrhaus gebaut und es liefen Verhandlungen, weil auch ein neuer Kirchturm gebaut werden sollte. Der Kirchturmbau dauerte mehrere Jahre. 1865 wurde eine neue Uhr in den Turm eingebaut. Die Uhr war sehr wichtig, denn die meisten Königsauer gingen täglich auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Heimweg an ihr vorbei. Und die privaten Uhren wurden nach der Kirchturmuhr gestellt. In den Jahren 1905 und 1906 wurde die Kirche innen und außen erneuert. 1926 wurde das neue Pfarrhaus gebaut, da das alte einsturzgefährdet war. Mit der Umsiedlungsaktion der Bevölkerung 1965 endete auch die Geschichte der Königsauer evangelischen Kirche.