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Die Elendsjahre 1770 bis 1772 in Königsaue

Die ersten Siedlerjahre waren von Sorgen überschattet. Die unbewachsenen Hänge des Randgebietes litten in feuchten Jahren unter Auswaschung. Es gab Überschwemmungen im Seegelände; der Fleiß der Siedler war oft umsonst. Das brachte viele Siedler an den Rand des Ruins. Hilfe wurde weder von der Stadt Aschersleben, noch von der Stadt Halberstadt gewährt. Trotz des Elends stieg die Bevölkerungszahl in Königsaue und es wurden viele Häuser gebaut. Das war in erster Linie dem ungeheuren Fleiß der Siedler und deren Streben nach Besitz und Eigentum zu verdanken. Geschenkt wurde Ihnen damals nichts. Das Kirchenbuch erzählt, das viele Anwohner durch Seuchen ihr Leben ließen oder an Auszehrung in Folge von Überanstrengung starben. Am 04.12.1770 erregte ein Pfälzer Aufsehen, der gerade zu Beginn der Elendsjahre hier eintraf. Die Stadt Aschersleben bot ihnen Unterstützung an, die den Pfälzern aber zu wenig erschien. Mehr wollte die Stadt nicht bewilligen, die Pfälzer hielt man für Weichlinge, die das Spinnen nicht lernen wollten, stattdessen lieber betteln gingen. Man wollte sie schnell wieder loswerden und beschwerte sich bei König Friedrich II. Schließlich wurden doch 2 Pfälzer in Königsaue ansässig und bekamen Acker.