Durch die Eingemeindung der bislang selbständigen Gemeinde Hohendorf im Jahr 1932 ist das heutige Neugattersleben entstanden. Mit einem Herrn von Gatersleben und mit den Brüdern Heinrich und Johann von Neugattersleben wird die Gründung des Ortes Mitte des 12. und 13. Jahrhunderts urkundlich in Verbindung gebracht. Der Ort Neugattersleben gehörte ab 1815 zur preußischen Provinz Sachsen. Seit dem Mittelalter zogen die Truppen verschiedener europäischer Heere über die so genannte Heerstraße hinweg. Der Magdeburger Magistrat erwarb Mitte des 14. Jahrhunderts die Grundrechte über Neugattersleben. Die tief verschuldete Stadt Magdeburg verkaufte am 19. Mai 1573 die einstige Wasserburg mit allen Ländereien an Ludolf von Alvensleben auf Hundisburg. Dieser ließ um 1583 den Nordwestflügel des Schlosses und die Schlosskapelle bauen. Außerdem errichtete er 1589 die Wassermühle. Die von einem doppelten Grabensystem umgebene Wasserburg wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. An dieser Stelle errichtete man von 1658 bis 1665 einen Zweiflügelbau der Spätrenaissance. Es folgten weitere bauliche Veränderungen und Erweiterungen im Stil der jeweiligen Epoche. Die Schlossanlage wurde von 1798 bis 1805 voll-ständig umgebaut. Das Königspaar Friedrich Wilhelm III. und Luise waren die ersten Gäste im erneuerten Schloss. Durch Graf Werner-Alvo von Alvensleben erfolgten in den Jahren 1870-1884 weitere Umbauten am Schloss. Dabei entstanden Türme, Giebel und Erker. Viele kunst-historische Details beherbergt das Schloss heute noch. Dazu gehören u. a. Stuckdecken, Delfter Kacheln in der Küche, Türen mit reichem Schnitzwerk und schmuckvollen Beschlägen, Deckentäfelung und Holzpaneele sowie Wandschränke. Die Restmauer am Uhrturm und der Wehrturm "Schiefer Heinrich" sind die ältesten Zeitzeugen.