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Meisdorf nach 1945

Am 17. April 1945 wurde Meisdorf von amerikanischen Truppen besetzt. Schon einige Monate später, am 3. Juli, gehörte Meisdorf zur sowjetischen Besatzungszone. Die Einwohnerzahl war zu dieser Zeit, ins besondere durch den Zustrom von Umsiedlern, merklich angestiegen. Als 1945 die Bodenreform eingeleitet wurde, verteilte man den Wald an Neu- und Altbauern, so entstand der Begriff Bauernwald. Dem wirtschaftlichen Aufbau musste natürlich erst eine gesellschaftliche Entwicklung vorausgehen. 1946 vereinigten sich KPD und SPD zur SED, so auch in Meisdorf. Daneben entstanden die Massenorganisationen FDGB, DFD und FDJ. Im Rahmen der FDJ entwickelten sich die verschiedensten Sportgemeinschaften. Damit war der überwiegende Teil der Bevölkerung politisch organisiert. Es entstand der Ortsausschuss der nationalen Front der DDR. Mit der Gründung der DDR am 7. Oktober 1949, wurden für die künftige politische, ökonomische und soziale Entwicklung in Meisdorf neue Akzente gesetzt. Es gab Wohnraum- und Versorgungsprobleme. Die Lebensmittel mussten rationiert werden. 4 Bäckereien, 4 Lebensmittelgeschäfte und 3 Fleischereien besorgten die Verteilung auf Karten und Marken. Die Soziale Struktur des Ortes war gekennzeichnet durch ca. 20 kleine bis mittlere Bauernwirtschaften sowie eine Anzahl von selbstständigen Handwerkern und Geschäftsleuten. Außerdem arbeiteten viele Meisdorfer in den benachbarten Städten. Die Versorgung war auf allen Gebieten schwierig. Das Ziel durch sinnvolle und planvolle Aufbauarbeit wieder zu normalen Verhältnissen zu gelangen, wurde durch den aufkommenden Schwarzmarkt empfindlich gestört. So war es ein erster sichtbarer Erfolg, als um 1950 die Handelsorganisation HO ihre ersten Verkaufsstellen in den Kreisstätten eröffnen konnten. In Verbindung mit einer Preisreform entfielen 1958 die Lebensmittelkarten.