Mehringens Schule ist zur Zeit der Reformation entstanden. Sie war damals eine Zweiklassenschule. In der 1. Klasse befanden sich die fortgeschrittenen Schüler im Alter zwischen 8 ½ und 16 Jahren. Dies waren 1788 32 Jungen und 38 Mädchen. In der 2. Klasse befanden sich Anfänger und Zurückgebliebene im Alter zwischen 5 und 13 Jahren. Hier waren es 1788 34 Jungen und 38 Mädchen .Die Schüler mussten 16 Wochenstunden absolvieren. Ihr Unterricht ging montags, dienstags, donnerstags und freitags von 13:00 – 16:00 Uhr und mittwochs und sonnabends von 10:00 – 12:00 Uhr. Während der Sommerperiode waren weniger Schüler in der Schule, weil sie zur anfallenden Landarbeit herangezogen wurden. 1727 wurde die erste Schule wegen Baufälligkeit abgerissen. Der Neubau wurde jedoch erst 1739 begonnen und 1742 vollendet. Dieses Gebäude war zweistöckig. Die Decke wurde von einer Säule getragen. Das Gebäude hatte 4 Fenster. Zwei führten zur Straße, eins zum Hof und eins zum Kirchhof. Das untere Geschoß wurde als Klassenraum genutzt und im 2. Geschoß wohnten der Lehrer und seine Familie. 1842 wurde das Gebäude abgerissen und durch das heutige Postgebäude ersetzt. 1873 wurde die Anordnung einer Vierklassenschule getroffen. Von nun an gab es eine gemischte Unterklasse, eine gemischte Mittelklasse und zwei Oberklassen für Jungen und Mädchen extra. Dieses Schulsystem wurde bis 1904 realisiert. Dann wurden eine dritte Lehrkraft und ein drittes Schulgebäude bewilligt. Somit entstand die fünfklassige Dreilehrerschule. Das Turnen fand auf dem unteren Teil des Schießplatzes statt. Dort waren 2 Barren und 1 Reck aufgestellt. 1914 wurde der Kirche die Aufsicht entzogen und ein staatlicher Schulrat eingesetzt.
Seit dieser Zeit existiert auch die Schulgeldfreiheit. 1945, nach Einmarsch amerikanischer Truppen, wurde die Schule am 21. April geschlossen und im Juli nach Einmarsch sowjetischer Truppen wiedereröffnet. Die Zustände waren in dieser Zeit katastrophal. Es gab 3 Klassenräume und dort mussten 310 Kinder unterrichtet werden. Diese waren in 7 Klassenstufen unterteilt. Die schwächste Klasse umfasste 34 und die stärkste Klasse 56 Schüler. Da diese Schülerzahl nicht mehr allein von einem Lehrer bewältigt werden konnte, wurde 1946 die Zahl der Lehrkräfte auf 4 erhöht. Mit Beginn des nächsten Schuljahres kamen noch 3 weitere Lehrer hinzu, da aus 7 Schulklassen 9 wurden. Daraus ergab es sich, dass an manchen Tagen sogar bis 19:00 Uhr Unterricht stattfand. Geändert wurden diese Zustände durch den damaligen Bürgermeister Friedrich Hädecke und dem Landrat Schotte. Diese kauften die ehemalige Walkmühle und funktionierten sie zur Schule um. Die feierliche Übergabe fand am 1. Juli 1946 statt. 1946 wurde weiterhin Russisch als Unterrichtsfach eingeführt. Zwei Jahre später wurde ein Fachlehrersystem eingeführt, welches den Fachunterricht qualitativ verbesserte. 1950 wurde Chemie als Unterrichtsfach eingeführt. 1951 wurde die Schulküche eingerichtet. 1952 wurde der Sportplatz an der Walkmühle und 1956 der Schulhort geschaffen. Da die Walkmühle den Anforderungen einer modernen Schule bald nicht mehr entsprach wurde 1970/71der noch heute erhaltene Schulkomplex erbaut. Die Schule ist heute eine Grundschule, die nur noch 4 Klassen zählt. Ab der 5. Klasse müssen die Schulkinder mit den Bus nach Giersleben fahren und dort die Schule besuchen.