Regionalportal

Die Entstehung von Groß Schierstedt

Die Endung –stedt weist darauf hin, dass das Dorf thüringischer Gründung ist. Bis 531 haben Thüringer diesen Landstrich bewohnt. Somit gründete man Groß Schierstedt schon vor 500. 531 erlag das große thüringische Reich den Waffen des Frankenkönigs Theoderich I, der sich mit den Sachsen verbündete. Für ihre Hilfe erhielten die Sachsen auch den Ort Groß Schierstedt. Die Sachsen mussten den Franken dafür Zoll bezahlen. 558 wurden sie zur Abgabe von 500 Kühen gezwungen. Bald darauf verließen die Sachsen ihre Wohnsitze. Nun erhielten die Schwaben diese Gegend. Der Schwabengau war in verschiedene Grafschaften eingeteilt. Zum ersten Mal erwähnt wurde es 950 als Teil der Markgrafschaft Christians. Er war ein Schwager des berühmten Markgrafen Gero. Groß Schierstedt gehörte zum Hause der Askanier. 1010 wird der Ort als Scerstedde und 1301 als Scystede erwähnt. Scerstede ist aus Sceresstede entstanden. Sceri ist ein altsächsischer Mannesname und hat die Bedeutung "schnell im Aufspüren, scharfsinnig". Schierstedt ist also die Siedlungsstätte des Skeri. 1170 starb Albrecht der Bär. Sein Gebiet wurde geteilt. Groß Schierstedt kam bis 1212 mit Aschersleben an Bernhard. Nach dessen Tod bekam sein Sohn Heinrich bis 1244 dieses Gebiet. 1315 kam es zu Preußen. Bis 1807 gehörte es zum Saalkreis des Herzogtums Magdeburg. Unter Napoleons Herrschaft kam es zum Königreich Westfalen.