Im nördlichsten Vorland des Harzes zwischen Aschersleben und Quedlinburg liegt das Dorf Frose. Um 950 gründete Markgraf Gero hier ein Kloster, welches 961 in ein Frauenstift umgewandelt wurde. Die Stiftskirche ist das bis in unsere Zeit älteste erhaltene Gebäude. Sie steht unter Denkmalschutz. Das Froser Stift wurde zu Ehren der heiligen Jungfrau Maria in ein freiweltliches Damenstift umgewandelt. König Otto I. nahm 961 und der Papst 963 dieses Stift unter direkten Schutz. Die Stiftsdamen werden häufig als Nonnen und die Stifte als Klöster bezeichnet. Es waren aber keine Nonnen, sondern unverheiratete Töchter adliger Familien, die dort ein mit umfassenden Rechten ausgestattetes, standesgemäßes Leben führten. Sie gehörten keinem Orden an und mussten deshalb kein Gelübde ablegen. Das Stift bestand als eine enge Beziehung zwischen den Stiftsdamen und den weltlichen Herrschern. Im Froser Stift leitete stellvertretend für die Äbtissin eine Pröpstin die Amtsgeschäfte. Auch von finanziellen Schwierigkeiten blieb das Stift nicht verschont. Seit 1294 bis zu den Jahren 1300 häuften sich die Hilfeleistungen für das Stift Frose. Güter, Rechte und Einkünfte wurden wieder übereignet und gegen die Schädiger vorgegangen. 1469 übernahm Scholastica, eine anhaltinische Prinzessin, die Leitung des Froser Stiftes. Die Stiftsgebäude befanden sich in schlechtem baulichem Zustand. Für den geplanten Neubau fehlte das Geld. Trotz Unterstützung ging der Neubau nur schleppend voran. Das lässt erkennen, dass die einstmalige Bedeutung dieses Stiftes nicht mehr gegeben war. Die letzten zwei Stiftsfrauen verließen 1511 Frose, um nach Gernrode zu gehen. Die Bautätigkeit wurde aber fortgesetzt. 1555 wurde der Neubau unter der Äbtissin Anna von Kittlitz vollendet. Eine Tafel weist darauf hin.