3. - 6. Jh. n. Chr.
Völkerwanderung, Ortsgründungen mit den Endungen -leben, auch die
dörfliche Siedlung Eisleben am Fuße des Hutberges
9. - 10. Jh.
am Westufer des "Faulen Sees" entsteht eine Wasserburg
919
der Sachsenherzog Heinrich wird zum ersten König des Heiligen
Römischen Reiches Deutscher Nation gewählt
23.11.994
Erste Erwähnung Eislebens in einer Urkunde Otto III., in der dem Ort
Markt-, Münz- und Zollrecht bestätigt wird
1045
nochmalige Bestätigung dieser Urkunde durch Kaiser Heinrich III.
1065
die Wasserburg Eisleben wird als königliches Tafelgut in einem
Verzeichnis der königlichen Pfalzen im Sachsenland erwähnt
1081 - 1083
Graf Herrmann von Salm-Luxemburg, Gegenkönig Heinrich IV.,
residierte auf der Wasserburg in Eisleben
1121
Einsatz eines Stadtvogtes zur Regierung der Stadt durch die Grafen
von Mansfeld
um 1150
Beginn der Trockenlegung des "Faules Sees", durch den Bischof
Wichmann von Magdeburg herbeigerufene Friesen und Flamen, die hier
im späteren Nicolaiviertel ansässig wurden, Entwässerungsgräben
leiten das Wasser in den Süßen See ab
Mitte 12. Jh.
Baubeginn der ersten Stadtmauer, die den Markt und die umliegenden
Gassen umfasste, die Mauer wurde von den Stadtbürgern errichtet und
jede Handwerkszunft war für die Erhaltung und Verteidigung eines
Abschnittes verantwortlich, die Bewachung der Tore oblag den von der
Stadt besoldeten Stadtknechten
1180
erste urkundliche Erwähnung Eislebens als Stadt und eines Stadtrates
unter Leitung des Stadtvogts, die Stadtbürger waren den Grafen von
Mansfeld abgabepflichtig und die Stadt hatte nur die niedere
Gerichtsbarkeit
um 1190
Eisleben wird Archidiakonatssitz des Bistums Halberstadt
um 1200
Beginn des Kupferschieferbergbaus auf dem Kupferberg bei Hettstedt
1215
Verleihung des Bergregals durch Friedrich I. an die Grafen von
Mansfeld, d.h. die Grafen konnten als freie Reichsgrafen die
Bergbaurechte auf alle Bodenschätze in ihrem Territorium nutzen
1229
Gründung des Klosters Helfta durch den Graf Burchard I. v. Mansfeld
und dessen Gattin Elisabeth Gräfin von Schwarzburg
um 1300
Bau der St. Godehard-Kapelle
1342
Verwüstung des Zisterzienserinnenklosters Helfta in der
Halberstädter Bischofsfehde
1342 - 1347
Verlegung des Klosters Helfta hinter das Eisleber Schloss
1362
Wüstwerden des Ortes Kleineisleben in der Halberstädter
Bischofsfehde
1364
Bestätigung des Bergregals der Grafen von Mansfeld durch Kaiser Karl
IV.
1384
Einzug der Handwerkerzünfte in die Stadtverwaltung
1409
erste Erwähnung eines Rathauses aus Stein
1420, 1433
erste Werder- und Achtbücher der Stadt Eisleben über
Bevölkerungszahl (zu dieser Zeit etwa 4000), Vermögensverhältnisse,
Grundstücke, Zölle, Gewichte, Marktwesen, Auflistung der
Handwerksberufe und Innungen
1433
Kauf- und Gewandhaus an der Ostseite des Marktplatzes mit
städtischer Aichwaage
10.11.1483
Geburt Martin Luthers in Eisleben
11.11.1483
Taufe Martin Luthers in der Petri/Paulikirche
1498
Stadtbrand, bei dem die Innenstadt innerhalb des ersten Mauerrings
durch Fahrlässigkeit abgebrannt ist, die Andreaskirche litt großen
Schaden, auch das Rathaus brannte nieder, obwohl zum Teil schon aus
Stein,
ab 1480 - etwa 1520
Bau der zweiten Stadtmauer und Einbeziehung der Vorstädte
ab 1511
Gründung der Neustadt Eisleben als planmäßige Stadtgründung durch
Graf Albrecht IV. von Mansfeld zur Ansiedlung von Bergleuten aus
anderen Gegenden Deutschlands
2. Hälfte des 16. Jh.
Bau des Neustädter Rathauses
1515
Kaiser Maximilian gestattet den Mansfelder Grafen die zeitliche und
lokale Verlegung der zwei Jahrmärkte nach dem Brand von 1498 und dem
Wiederaufbau von Eisleben
1520 - 1630
Anlage einer hölzernen Wasserleitung in die Stadt
1508 - 1532
Wiederaufbau des Eisleber Rathauses in seiner jetzigen Form und der
im 16. Jahrhundert typischen Außentreppe zwischen Erdgeschoß und
erster Etage
1521
Kaiser Karl V. genehmigt die Abhaltung eines Ochsenmarktes
1523
Auflösung des Annenklosters unter Einfluss der Reformation
1525
Bauernkrieg, Zerstörung der Klöster in der Grafschaft Mansfeld, auch
Neuen Helfta, außer dem Augustinerkloster in der Eisleber Neustadt,
das sich unter Einfluss der Reformation schon 1523 selbst aufgelöst
hat
Im 16. Jh.
Auflösung und Säkularisierung des Klostereigentums durch die Grafen
von Mansfeld
1525
Berufung Caspar Güttels als protestantischen Pfarrer an die
Andreaskirche zu Eisleben
Gründung der evangelischen Knabenschule in Eisleben
1528
Cyriakus Spangenberg, der Chronist der Grafschaft Mansfeld und
langjährige Generaldekan der Grafen von Mansfeld wird geboren
1529
sterben 600 Menschen in Eisleben an der Pest
1533
Caspar Güttel weiht außerhalb der Stadtmauer den gemeinsamen
Gottesacker für alle Gemeinden, jetzt "Alter Friedhof", damit fallen
die Friedhöfe an den Kirchen weg
1540
Graf Hoyer, der letzte der katholischen Mansfelder Grafen stirbt,
danach ist die gesamte Grafschaft Mansfeld evangelisch
28.01. - 18.02.1546
Martin Luther weilt in Eisleben, schlichtet Streitigkeiten zwischen
den Grafen und der Altstadt Eisleben, die sich gegenüber der
Neustadt in ihren Rechten beeinträchtigt fühlten, setzt die Gründung
seiner "Führnehmen Lateinschule" durch
18.02.1546
Tod Martin Luthers in Eisleben
1547
wird Cyriakus Spangenberg , der Chronist der Grafschaft Mansfeld,
Lehrer der Lateinschule
1549
Kaiser Karl V. gewährt Eisleben einen vierten Markt zur Förderung
des Bergbaus, der ab 1617 mit einem Rossmarkt verbunden ist
1551
Urban Gaubisch übernimmt die von Graf Albrecht IV. eingerichtete
Mansfeldische Konsistorial-, Gymnasial- und Ratsdruckerei in der
Klosterstr. 23
1569
mehrere Schadenfeuer in der Stadt
1570
Sequestration des Besitzes der vorderortschen Grafen von Mansfeld
wegen ihrer Verschuldung, drei Fünftel und der gesamte Bergbau
kommen unter kursächsische Hoheit und zwei Fünftel unter
magdeburgische Hoheit
Ende des 16. Jh.
Niedergang des Mansfelder Bergbaus durch Raubbau und Erschöpfung
technischer Möglichkeiten
1582 - 1649
Martin Rinckart - Theologe in Eisleben, Verfasser von
Reformationsdramen und Kirchenliedern
1601
Stadtbrand, der größte Teil der Innenstadt und die Stadtschlösser
der Grafen von Mansfeld fallen den Flammen zum Opfer
bei einem Stadtbrand wird das Rathaus nicht zerstört, nur der Giebel
und die Außentreppe werden beschädigt
1610
der Theologe Martin Rinckart ist Lehrer am Gymnasium
1621/22
Mansfelder Grafen prägen und zahlen mit Kippermünzen, dagegen
Aufstand der Berg- und Hüttenleute, kaiserliche und kurfürstlich
sächsische Verfügung gegen das Münzwesen, in Eisleben wird das Haus
des Münzmeisters bestürmt
1626
3000 Einwohner der Stadt sterben an der Pest
1618 - 1648
Eisleben leidet unter den Wirren des Dreißigjährigen Krieges,
mehrmals Einnahme durch kaiserliche oder schwedische Truppen,
Niedergang von Bergbau, Handwerk und Handel
1653
132 Wohnhäuser und 34 Häuser in der Neustadt durch Feuer zerstört
1671
Freilassungspatent für den Mansfelder Bergbau durch den sächsischen
Kurfürst Johann Georg II., damit wird der Weg zur Industrialisierung
des Bergbaus frei
1673 - 1723
Entstehung von 7 Bergbaugewerkschaften im Mansfeldischen
1681
Pestepidemie
1689
Stadtbrand, Luthers Geburtshaus und das Waagehaus brennen mit ab,
Wiederaufbau des Geburtshauses bis 1693 und Neueröffnung als
Gedenkstätte und Lutherarmenfreischule, Wiederaufbau des
Waagegebäude bis 1691
1701 - 1706
Besetzung der Stadt durch die Schweden im Nordischen Krieg
1756 - 1763
Besetzung der Stadt durch die Preußen im 7-jährigen Krieg
17.04.1774
Friedrich König, der Erfinder der Buchdruckschnellpresse wird in
Eisleben in der Lindenallee geboren
1798
Gründung der Bergschule in Eisleben
1800 - 1808
Johann Karl Freiesleben Geologe und Berghauptmann für das sächsische
Berg- und Hüttenwesen wirkt im Mansfeldischen Bergbau
1806 - 1814
gehört das gesamte Mansfelder Land zum Königreich Westfalen
1808
die Neustadt wird der Altstadt angegliedert
1813
Aufstellung des Mansfelder Pionierbataillons durch Berghauptmann von
Veltheim, Niederlage Napoleons in der Völkerschlacht bei Leipzig und
Ende der westphälischen Herrschaft im Mansfeldischen
1814
Einweihung der jüdischen Synagoge in Eisleben, als Vorgänger der
Synagoge in der Lutherstraße
1815
durch Beschluss des Wiener Kongresses kommt die ehemalige Grafschaft
Mansfeld an Preußen
1816
Bildung des Mansfelder Seekreises und des Mansfelder Gebirgskreises
1817
Friedrich Ludwig Plümicke wird in Eisleben Lehrer bis 1862 an der
Bergschule, 1859 wird er königlicher Bergrat, er forscht und sammelt
Zeit seines Lebens Materialien, die mit der Technik und Geschichte
des Mansfelder Bergbaus im Zusammenhang stehen
1817
das Haus des ehemaligen Katharinenstifts wird Bergschule
1826
Gründung des Eisleber Lehrerseminars
1850
Einweihung der jüdischen Synagoge in der Lutherstraße
1852
Zusammenschluss der noch bestehenden 5 Mansfelder zur Mansfeldischen
Kupferschieferbauenden Gewerkschaft
1856
Eröffnung der ersten Bürgerschule anstelle der bisherigen
Parochialschulen in Eisleben
1863
Zweite Bürgerschule
1864
Gründung des Vereins für Geschichte und Altertümer der Grafschaft
Mansfeld
1864 - 1865
Bau der katholischen Kirche St. Gertrudis in der Nicolaistraße
1866
Inbetriebnahme der Eisenbahnstrecke Halle-Nordhausen, Strecke
Halle-Eisleben bereits 1865 in Betrieb genommen, ab 1872
Halle-Kassel
1870/71
auch in Eisleben beginnender Neubau von Betrieben und öffentlichen
Gebäuden
1883
Einweihung des Lutherdenkmals anlässlich des 400. Geburtstages des
Reformators
Einweihung des neuen Gymnasiums auf dem Schlossplatz
1885
Einweihung der wiedererrichteten St. Spirituskirche hinter dem
Heiligengeiststift
1893
infolge von Bodensenkungen erhebliche Schäden an den Gebäuden der
Stadt
1897 - 1900
Projektierung und erste Inbetriebnahme der elektrischen Kleinbahn
von Helfta über Eisleben und die Grunddörfer bis Hettstedt
1901
Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zum Bau des neuen
Krankenhauses in der Hohetorstraße, Nachfolgebau des 1834-35
errichteten Krankenhauses in der Hohetorstraße 14
1903
Einweihung des neuen Bergschulgebäudes in der Geiststraße 1908
Eisleben wird kreisfreie Stadt
1908
Bau der Kanalisation und der städtischen Kläranlage
1909
Streik der Mansfelder Bergarbeiter
1910
Hermann Größler , Lehrer am Gymnasium und ab 1884 Vorsitzender des
Geschichts- und Altertumsvereins stirbt
1911
Fertigstellung der Mädchenvolksschule in der Katharinenstraße,
Neubau des Lehrerseminars
01.05.1913
Eröffnung des Museums für Geschichte und Altertümer
1914 - 1918
575 Gefallene im 1. Weltkrieg
1916
Einweihung der neuen katholischen St. Gertrudiskirche am
Klosterplatz
1921
Märzkämpfe
Gründung der Mansfeld AG für Kupferschieferbergbau und
Hüttenbetriebe
1929
Zusammenschluss von Luthergymnasium am Schlossplatz und
Oberrealschule zur Staatlichen Lutherschule und Umzug in das
ehemalige Lehrerseminar am Siegfried-Berger-Weg
die letzten von Pferden gezogenen Postwagen weichen den Kraftwagen
1930
Streik der Mansfelder Bergarbeiter gegen Massenarbeitslosigkeit und
Lohnabbau
12.02.1933
Eisleber Blutsonntag, Bildung illegaler antifaschistischer Gruppen
1939 - 1945
913 Gefallene im 2. Weltkrieg
13.04.1945
Besetzung der Stadt durch die amerikanische Armee
02.07.1945
Einmarsch der sowjetischen Armee, zur Begrüßung stellen Eisleber
Kommunisten ein Lenindenkmal auf dem Plan auf
1945
Wiedereröffnung des Eisleber Theaters als "Bürgertheater"
17.02.1946
Eisleben wird der Name "Lutherstadt" verliehen
1947
Carl Rühlemann, Ratsarchivar und Leiter des Museums stirbt
Wiedereröffnung der Bergschule als Bergingenieurschule
1950
Vereinigung der beiden Mansfelder Kreise zum Großkreis Eisleben
1952
Bildung der Kreise Eisleben und Hettstedt aus dem Großkreis
1956
Wiedereröffnung des Theaters als "Thomas-Müntzer-Theater"
01.01.1960
Helfta wird Ortsteil von Eisleben
1963 - 1969
Stilllegung des Bergbaus in der Mansfelder Mulde
1968
Umprofilierung der Berg- und Hütteningenieurschule in
Ingenieurschule für Elektrotechnik und Maschinenbau
1969
Bau einer Schwimmhalle
1973 - 1975
Senkungsschäden in Helfta und Eisleben
1983
Feierlichkeiten zu Luthers 500. Geburtstag mit Kirchentag
Herbst 1989
gesellschaftliche Wende
August/September 1990
Stilllegung der Schächte in der Sangerhäuser Mulde und der
Hüttenbetriebe
03.10.1990
Tag der Deutschen Einheit, Eisleben gehört zum Bundesland
Sachsen-Anhalt
1992
die ehemalige Ingenieurschule wird als Fachschule für Technik und
Wirtschaft Bestandteil der Berufsbildenden Schulen des Landkreises
Eisleben
09.11.1992
Grundsteinlegung für das Gewerbegebiet in Eisleben an der B80
1994
Zusammenlegung der Kreise Hettstedt und Eisleben zum Landkreis
Mansfelder Land
Tausendjahrfeier anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung
Eislebens
1996
Feierlichkeiten anlässlich Luthers 450. Todestages
1997
Die Lutherhäuser werden in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO
aufgenommen und mit den Lutherstätten in Wittenberg zusammen zur
Lutherstiftung des Landes Sachsen-Anhalt vereint.