An der Straße von Egeln nach Westeregeln befindet sich die Heitmannsmühle. Es war eine alte Wassermühle, bei der man sich aber fragen wird, woher die Müller das Wasser nahmen. Das Kloster Marienstuhl in Altemark bei Egeln besaß in früheren Zeiten eine große Wassermühle bei Wolmirsleben an der Bode. Es gab lange Auseinandersetzungen zwischen dem Amt, der jetzigen Wasserburg und der Gemeinde Wolmirsleben. Diese Auseinandersetzungen brachten das Kloster zum Entschluss, diese Mühle aufzugeben. Da im Jahre 1783 auch die Mühle in Bleckendorf, heute Egeln-Nord, abbrannte sollte eine neue Mühle bei Westeregeln errichtet werden. So entstand 1784 am Wendelberg, von dem ein Bach reichlich Wasser versprach, die neue Mühle. Auf einer Wiese mit dem Flurnamen "Heitmann", welche dem Kloster gehörte, wurde der Mühlenteich geschaffen. Zur Errichtung der Mühlenanlage mussten erst noch Wiesengrundstücke, welche der Gemeinde Westeregeln und dem Amt gehörten, ausgetauscht und entschädigt werden. Nach der Erlaubnis des Domkapitels vom September 1784 wurde der Mühlenbau begonnen. Die Mühle wurde aus starken Feldsteinen erbaut. 4 Fuß stark war das Mauerwerk. 18.000 Taler betrugen die Baukosten, da man nur gutes Material verwendete. Die Mühle hatte zwei oberschlächtige Wasserräder und lag auf freiem Felde. Die ersten Müller in der Heitmannsmühle waren Pächter im Auftrag des Klosters. Durch den Beginn des Salzabbaues um Westeregeln verringerte sich ab 1871 der Wasserzulauf so, dass nur noch am Tage gemahlen werden konnte. 1876 wurde in der Nähe eine Bockwindmühle erbaut, die zum Ausgleich der Arbeitsleistung diente. Im Herbst 1911 wurde sie wieder abgebrochen. Der Wassermangel schränkte den Betrieb immer mehr ein und der Mahlbetrieb der Wassermühle musste 1920 völlig eingestellt werden. Man baute die Mühleneinrichtung ab und nutzte das Grundstück als Wohnhaus. Der Mühlengraben führte einst unter dem Haus hindurch, die Wasserräder waren also im Keller des Vorderhauses. Der Mühlgraben ist trocken und wird nur noch als ein grüner Streifen mit Baumbestand am Wendelberg sichtbar.