In den Jahren 1947/48 gab es einen Umbruch. Die Selbständigkeit
wurde hergestellt, sie nannten sich nun "Sportgemeinschaft Eintracht
Etgersleben". Als Vorsitzender fungierte Reinhold Fiedler und beim
Frauensport war es Gertrud Diederichs. Auch die anderen
Vorstandsmitglieder opferten viel von ihrer Freizeit, um den Verein
zu unterstützen und aufzubauen. Da der Spielbetrieb immer stärker
wurde, kam auch ein neuer Sportplatz ins Gespräch. Man sprach mit
der Gemeindeverwaltung, ob das Stück Land hinter der Bode nicht
dafür genutzt werden könnte. Nach langen hin und her bekamen die
Kicker das Land. Die Gemeindeverwaltung unterstützte den Sport
jährlich. Der Etgerslebener Sport machte von sich viel Reden. So z.
B. kamen die Kicker mit dem Fahrrad zu den Auswärtsspielen. Bei den
Heimspielen zeigte die Gymnastikgruppe in den Pausen ihr Können. Die
Werbetrommel um den Nachwuchs wurde kräftig gerührt. Für die
Herrichtung von Sportstätten und Räumen zeigten die Sportler viel
Einsatz. Beim Sportwettbewerb auf der Landesebene belegten sie den
ersten Platz, die Thalenser den zweiten. Sie wurden komplett neu
eingekleidet. Alle waren auf den ersten Preis gespannt.
Doch die Enttäuschung war groß, da es eine Bibliothek mit 30 Bänden
gab. Das ließen sich die Etgerslebener nicht gefallen und schrieben
einen Protestbrief an den Landessportausschuss. In dem Schreiben
baten sie um finanzielle Unterstützung für den Bau des neuen
Sportplatzes. Neben dem Spielbetrieb stand der Aufbau des
Sportplatzes mit an erster Stelle. Jetzt war endlich die Zeit
gekommen, um für den Verein etwas zu tun. Es wurden vier
Mannschaften aufgestellt. Die erste Mannschaft spielte in der ersten
Kreisliga. Natürlich wurde viel an Materialien gebraucht. Es wurden
z. B. Bälle, Netze und Fahnenstangen benötigt. In Westberlin kostete
ein Ball 1000 Mark. Die Neubauern im Verein spendeten Weizen, Bohnen
und Erbsen. Für einen Zentner Weizen gab es 1000 Mark. Doch das Geld
fehlte an allen Enden und Ecken. Aber die Kicker fanden auch dafür
eine Lösung. Der stattfindende Tanzabend war dafür sehr geeignet.
Der Dorfjugend war die Feuerwehr und der Fußball zuwenig. Aus diesem
Grund wurden eine Gymnastikgruppe und eine Tischtennisgruppe
gebildet. Für die Übungen stand erst einmal der Saal des
Vereinslokals zur Verfügung. Für die Erdarbeiten stellte die
Gemeinde vier Arbeiter, sie wurden von der Sportgemeinschaft
beschäftigt. Bei dem Bau der Räumlichkeiten machte sich Horst Schöpe,
der Maurer war, sehr verdient. Ihm standen fleißige Helfer zur
Verfügung. Die Steine für den Bau kamen aus der Ziegelei in
Westeregeln. Um die Steine preisgünstig zu bekommen, standen jeden
Sonntag um 6:00 Uhr, 30 Mann in der Ziegelei. Sie fuhren mit dem
Fahrrad hin. Dies ging solange, bis der Bau fertig war. Es machte
Spaß, wenn man sah, dass der Sportbetrieb und die Sportgemeinschaft
weiter kamen.